Schreiben-Reisen-Leben
Es hört nicht auf. Jeden Tag liegen mindestens zwei von den Kerlen am Rücken an nahezu identischer Stelle und bisher war nicht klar, woher sie kommen. Wir hatten schon den leisen Verdacht, unser Heim sei nicht ganz dicht und die schillernden Gesellen dringen durch irgendeinen Mauerspalt in das Haus. Aber mit dieser Idee waren wir wohl selbst nicht ganz dicht.
Heute kam ich endlich dahinter. Nachdem ich abermals einen am Rücken zappelnden Käfer nach draußen gebracht hatte, vernahm ich zwischen Korrekturlesen und Kaffeepause das inzwischen schon vertraute Brummen. In einem Zimmerpflanzentopf wurde ich fündig. Da hockte er an meiner Bewässerungsflasche und lechzte, so kam es mir zumindest vor, nach Wasser. Die Erde unter ihm fühlte sich staubtrocken an, also verband ich das Notwendige mit dem Nützlichen. Ich goss die Pflanze. Wenn der Grüne tatsächlich durstig war, würde er sich dem rettenden Nass zuwenden.
Ein wenig fühlte ich mich wie Konrad Lorenz, dem Verhaltensforscher mit seinen Graugänsen, obwohl der Vergleich ziemlich hinkt. Aber dennoch war es ein kleines Verhaltensexperiment. Und tatsächlich, er ließ sich alsbald in die feuchte Erde nieder und es war, als würde er trinken. Natürlich bin ich mir nicht sicher, aber wie gesagt, es sah danach aus. Immerhin verkroch er sich, nach dem er sich gelabt hatte, wieder in die Erde und ward nicht mehr gesehen. Vielleicht morgen?
Morgen kommt die Zimmerpflanze raus und wird umgetopft. Wir sind schon gespannt, wie viele Käfer wir noch finden.
Herrliches Foto! LG Hania
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Danke. Schön langsam nerven sie …😊
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