Würstelstand zieht Bilanz.🚌

Puh, das war ganz schön anstrengend

Meine Balkantour ist Geschichte. Sie war anstrengend aber spannend und manchmal musste ich sogar zum Arzt. Ich bin gefühlt an Hunderttausenden Olivenbäumen vorbeigefahren, durch unterschiedlichste Landschaften gecruist und habe Halt auf wunderschönen Aussichtsplätzen und an einsamen Stränden gemacht.

Die Straßen, über die der Techniker mich gesteuert hat, haben mich an meine Grenzen gebracht. Aber ich habe mich nicht unterkriegen lassen. Es sind nur 70 Pferde in meinem Stall und die müssen vier Tonnen ziehen! Ich weiß, dass er es weiß und mich gerade deshalb bewundert. Der musste in den vielen Kurven und beim Ein-und Ausparken hart kurbeln, denn ich habe keine Servolenkung.

Montenegro und Griechenland haben mir am besten gefallen, obwohl wie schon gesagt-die Gebirgspässe waren alle sehr mühsam, aber die Aussicht immer grandios.

Der anspruchsvollste aller Pässe. (Albanien- zwischen Gjirokaster und Sarande)
Eine der besseren Straßen …
An einem Strand in der Nähe von Igoumenitsa/Griechenland

Der Weg war das Ziel

Insgesamt habe ich in 30 Tagen 3500 Kilometer zurückgelegt. Das klingt jetzt vielleicht nicht so viel, aber wenn man bedenkt, dass ich für 50 KM über einen Berg zwei Stunden unterwegs war, dann ist das schon etwas anderes, als auf der Autobahn dahin zu cruisen. Aber Autobahnen sind eh fad.

Ich bin insgesamt auf 15 Campingplätzen gestanden, welche meine Crew mit Googles Hilfe gesucht und gefunden haben. Sieben Länder habe ich besucht. Slowenien, Bosnien, Kroatien, Montenegro, Albanien, Griechenland und Italien. Einmal durfte ich auf einer riesigen Fähre übernachten. Das war vielleicht ein Erlebnis! Außerdem habe ich mir dadurch viele Kilometer Rückweg erspart. Sieben mal wurde ich mit Diesel gefüttert. 10 Liter davon habe ich pro 100 KM verdaut. Mein Futter kostete je Liter überall unter zwei Euro. Gelegentlich brauchte ich etwas Wasser, um mich ein wenig zu erfrischen. Aber so richtig heiß ist mir nie geworden. Das hat meinen Techniker sehr gefreut. Der ist überhaupt mein größter Fan. Mein Frauchen leider nicht so. Aber das wird vielleicht noch.
Auf der griechischen Autobahn haben sie uns regelrecht abgezockt. Für 500 Kilometer mussten wir 73 Euro Straßengebühr zahlen! Wahrscheinlich habe ich deshalb so wenig griechische Kollegen auf der Autobahn gesehen.
Einmal hat mich der Techniker über einen unbefestigten Küstenweg übersäht mit Löchern und Steinen zu einem Freund gejagt. Da habe ich wirklich gedacht es ist aus und vorbei mit mir. Aber ich hab auch das geschafft. Dafür durfte ich dann zwei Tage auf einem feinen Privatparkplatz mit einer traumhaften Aussicht rasten. Meine Crew hat sogar das Angebot im Haus zu übernachten ausgeschlagen. Sie sind beide bei mir geblieben. Das fand ich schön.

Rasten mit Aussicht

Pannen

Als mir in Montenegro meine Bremsleitung gerissen ist, hat sie ein hilfsbereiter, junger Automobildoktor ersetzt. Er wollte nicht einmal Geld dafür! Das habe ich in Österreich noch nie erlebt. Überhaupt habe ich auf der ganzen Reise ganz viele liebe Menschen getroffen. Bis auf einen. Der hat meinem Techniker im Zug die Brieftasche geklaut.
Meinen defekten Scheibenwischer haben sie in einer Werkstatt um 15 Euro reparieren lassen und durch das viele Gerüttel hat ein Scheinwerfer gelitten, und der Kontakt von einem Lämpchen hat sich gelöst. Das hat der Techniker selbst gemacht. Ein kaputtes Fenster hat mein Frauchen repariert. Jetzt bin ich wieder dicht. Zwischendurch hatte sogar mein Herz leichte Aussetzer. Aber mit ein paar gefühlvollen Schraubenzieher-Schlägen auf den Startermagnet hat es wieder zu schlagen begonnen.
Ach ja, und die Kurbel für die Fensterscheibe auf der Fahrerseite ist abgefallen. Das war bei den Autobahngebührenstellen besonders blöd. Aber das Frauchen ist einfach ausgestiegen, um mich herumgelaufen und hat alles erledigt.

Bremsleitung gerissen (Montenegro)

Fazit:

Toll war’s. Wir haben so viel zusammen erlebt. Ich bin zwar schon ein altes Mädchen, aber immer noch sehr robust. Das habe ich meiner Crew bewiesen. Deshalb bin ich auch ein bisschen stolz auf mich.


Ciao, vielleicht bis zur nächsten Reise. 🙂 Und vielleicht fährt das Frauchen auch wieder mit …

Meine bisherigen Reisen findet ihr unter:
https://lopadistory.com/https-wordpress-com-block-editor-page-lopadistory-com-593/

4 Comments on “Würstelstand zieht Bilanz.🚌

  1. Was für eine treue, tapfere und mutige Seele! Der Würstelstand wusste damals vermutlich nicht, auf was er sich eingelassen hat mit euch zwei Abenteurern. 😉

    Gefällt 1 Person

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