Schreiben-Reisen-Lebensbilder
Veröffentlicht am 27. April 2025 von Lopadistory
Mir war bisher nicht klar, dass es in den hiesigen Baumärkten, was Beratung anbelangt, derartig schlecht aussieht. Bis vor einer Woche.
Alles begann damit, dass der erste Rasenschnitt anstand. Da mein Techniker auf der Kur weilt und auch ich des Benzinmähers kundig bin, schien das kein Problem. Ich schleppte das verrostete in die Jahre gekommene Trum aus dem Schuppen, tankte und legte los. Es war ein ungewöhnlich warmer Frühlingstag, und so geriet ich alsbald ins Schwitzen. Während ich so dahin mähte, kam mir ein Gedanke: Wie wäre es, anstatt zu schwitzen, in der milden Frühlingssonne zu entspannen und ein Mähroboter erledigt die Arbeit?
Seit Neuestem gibt es satellitengestützte Rasenroboter mit Kamera. Die finden den Weg ohne Begrenzungsdraht und schreddern keine Igel oder sonstige herumliegende Gegenstände. Somit war die Begründung, keinen Roboter zu kaufen, vom Tisch. Sogleich machte ich mich auf YouTube schlau. Aus einer Handvoll Modelle stach eines besonders hervor. Ich prüfte und verglich Tester und Tests, las die dazugehörigen Bewertungen und stand am Ende zwischen zwei Modellen. Da ich nicht mithelfen wollte, den heimischen Handel durch Internetkäufe weiter in den Ruin zu treiben, rief ich zwei Baumärkte an, ob sie die Modelle lagernd hätten. Abends besprach ich meine Idee mit dem Techniker und der meinte: „Wenn du meinst …“
In freudiger Erwartung der nahenden Arbeitsentlastung betrat ich den Laden. Da sogar ein Mitarbeiter anwesend war, fragte ich nach seiner Erfahrung nach besten Rasenroboter. Und Bingo, es war exakt derjenige, für den ich mich insgeheim schon entschieden hatte. Zufällig war das Teil im Angebot mit Garage und Zubehör. Wunderbar! Ich sah mich schon im Liegestuhl einen Cocktail schlürfen, während Robbie mäht. Leider war das Gerät ausverkauft. Schmoll. Lieferzeit ungewiss. Ich könnte aber vorbestellen, meinte der Verkäufer. Geduld und ich passen nicht zusammen. Ich fuhr zur Konkurrenz. Der hatte das Gerät zwar lagernd, aber ohne Garage. Und ohne Garage wollte ihn mir der äußerst unfreundliche Mann partout nicht verkaufen. Auf meinen Vorschlag hin, die Garage nachzubestellen, reagierte er ausgesprochen ungehalten. Das ginge nicht und basta. Nun war ICH ungehalten und ging.
Ich schlief zwei Nächte über die Angelegenheit und wie das nach zwei Nächten so ist, verlor sich die Euphorie. Wenn der Erwerb eines Mähroboters derart mühsam ist, dann halt nicht. Vermutlich ist die Einrichtung ohnehin zu kompliziert. Aber es ließ mir keine Ruhe. Abermals recherchierte ich und stieß schließlich auf einen Test, der mich restlos überzeugte. Ich rief im ersten Laden an und fragte, bis wann der Mäher lieferbar sei. Der Verkäufer meinte, in ein paar Tagen. Ich also anderntags hin. Derjenige, bei dem ich bestellen wollte, war in Pause und derjenige, der zur Verfügung stand, hatte keinen blassen Schimmer. Er fläzte hinter dem Counter, während ich ihm das Gerät erklärte. Schließlich meinte er müde, der Mäher wäre ohnehin nicht lieferbar. Auf meine Frage warum, brabbelte er irgendwas von amerikanischem Erzeugnis, Trump und Zölle. Es reichte mir. Ich ging.
Da fiel mir ein, dass es außerhalb der Stadt noch einen riesigen Baumarkt gab. Quasi der große Bruder desjenigen, den ich gerade erfolglos besucht hatte. Ich also dort hin. Es war Karfreitag, der Parkplatz gerammelt voll und gefühlt 100 000 Menschen unterwegs. Hoffentlich nicht alle wegen eines Rasenmähers! Aber ich war die einzige Kundin in der Abteilung und eine freundliche Verkäuferin war gleich zur Stelle. Außerdem standen von meinem Wunschmodell mindestens zehn Stück samt Zubehör sauber gestapelt vor mir. Halleluja! Auf meine Frage nach Lieferengpässen, Trump und Zölle lachte sie herzlich und meinte, einen größeren Blödsinn habe sie noch nie gehört. Das Modell sei das aktuell Beste am Markt, sie besitze es selbst und sie sei höchst zufrieden damit.
Die beste Wahl, die ich je getroffen habe. Ein Wunderwerk der Technik, unkomplizierte Einrichtung, Igelsicher und nahezu lautlos. Ich bin happy und grüße mit einem Drink in der Hand während Movie (so habe ich ihn getauft), leise vor sich hin mäht. In diesem Sinne –
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Kategorie: GARTEN, Kurzgeschichten, PROJEKTE, SCHREIBEN, Short Stories, TECHNIK KI/AISchlagworte: Freizeit, Mähroboter, TECHNIK
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Hihi. Kenne solche Erfahrungen. Einen Mäher brauch ich zum Glück nicht, wir haben nur noch Beete und Wiese und Trampelpfad, Rasen ist uns bloß tote Fläche und Mähgeräusche iiih. Aber auch bei allem anderen ist Einkaufen ein Abenteuer und findet nur im Notfall statt.
Der Name Movie ist genial!
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ungeduldig, aber hartnäckig. Ich wollte, es gäbe son Ding, das mir den Garten umgräbt. Dann würde vielleicht mal was draus.
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Gibt’s alles.
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Au weja! Das ist echt gruseliges einkaufen. Entweder wollen sie einem etwas aufdrängen oder haben keinen blassen Schimmer von der Materie. Glücklicherweise gibt es Ausnahmen 🙂
Meine Vermieterin hat einen große Grünfläche. Da mäht der Neffe, sitzt auf dem Bock und hat Spaß.
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Movie klingt sympathisch, einige der „Berater“ weniger
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