Wälder bedecken große Teile der Erde. Im Jahr 2020 erstreckten sie sich über zirka vier Milliarden Hektar – das entspricht etwa 31 Prozent der weltweiten Landfläche. Mehr als die Hälfte der globalen Waldfläche (54 Prozent) liegt dabei auf dem Gebiet von nur fünf Staaten: Russland, Brasilien, Kanada, USA und China. Das kleine südamerikanische Land Surinam ist dagegen das Land mit der höchsten Walddichte. 97,6 Prozent der Fläche Surinams ist mit Wäldern bewachsen. Eine hohe Walddichte besitzen auch Guyana, die Föderierten Staaten von Mikronesien, Gabun und die Salomonen.
Quelle: STATISTA
Dr.agr. Bernhard Ulrich, Forstwissenschaftler und Ökosystemforscher, löst mit seinen Aussage „Die ersten großen Wälder werden schon in den nächsten fünf Jahren sterben, sie sind nicht mehr zu retten,“ eine neue Panikwelle und gleichzeitigen Hipe für die Grünen aus. Die Partei schafft es ins Deutsche Parlament.
Mit reißerischen Slogans wie: „Erst stirbt der Wald, dann stirbt der Mensch“, versetzt man die die Bevölkerung in Angst und Schrecken.
Seine Erkenntnis gewann Ulrich aus dem Solling-Projekt. Er gelangte zu dem Ergebnis, dass auch im Solling, der als relativ unbeeinflusst galt, große Mengen an menschlich verursachten Luftverunreinigungen wie Schwefeldioxid und Stickoxide eingetragen werden.
Säurebildende Abgase begünstigen die Entstehung von saurem Regen. Sie entstehen durch Stickoxide und Schwefeldioxide. Insbesondere der Verbrennungsvorgang fossiler Brennstoffe fördert den sauren Regen. Allerdings sind auch natürliche vulkanische Aktivitäten für diesen Prozess verantwortlich. Chemische Reaktionen in der Atmosphäre können ebenfalls der Grund sein. Es bilden sich Gase und Säuren, welche den pH-Wert des Regens reduzieren.
Aufgrund seiner Messungen stellt Ulrich 1979 die Prognose auf, dass in den nächsten Jahren in Deutschland großflächig Wälder absterben werden. Sämtliche Medien springen auf den Zug auf. Helmut Kohl veranlasst, dass Kohlekraftwerke Filter zur Rauchgasentschwefelung in ihre Schlote einzubauen haben. Die EU einigt sich auf verbindliche Abgaswerte für Pkw, später werden Luftreinhaltepläne eingeführt und Katalysatoren vorgeschrieben. Die Gesetztes Vorhaben stammen allerdings schon aus den Siebzigern.
Professor Heinrich Spieker (Wikipedia erwähnt ihn bezüglich Waldsterben übrigens nicht …) widerspricht der These Ulrichs. Er behauptet in den Achtzigern seien maximal 10% des jährlichen Zuwachses an Wald abgestorben. Das würde bedeuten, dass der Wald sich unverdrossen vermehrt und sich nicht um politisch motivierte Panikmache schert.
1993 veröffentlichte der Bundesminister für Forschung und Technologie die Bilanz aus 10 Jahren Waldbeobachtung. Das Expertengremium der Bundesregierun weist darauf hin, dass die Schadstoffeinträge in der Luft zwar weiter reduziert werden sollten, aber die Forscher kommen auch zu dem eindeutig positiven Ergebnis.
Zitat:
„Das großflächige Absterben ganzer Waldregionen, wie es der Begriff Waldsterben unterstellt, wird heute von der Wissenschaft auch für die Zukunft nicht befürchtet.“
Bundesministerium für Forschung und Industrie 1993
Eine Analyse über die Reaktion der Presse ergab, dass lediglich vier Tageszeitungen von 54 diese Signale der Wissenschaftler positiv aufgenommen haben. Vier positiv, 50 negativ.
Wie in einer ARTE-Dokumentation deutlich vor Augen führt, lösen sogenannte Wissenschaftler und vor allem die Medien immer wieder Angstwellen und Panik aus. Warum das so ist, sollte einmal untersucht werden. Wem nützt es, ist ebenfalls eine immer wiederkehrende Frage. Mit Ökothemen kann man auf jeden Fall politische Karriere machen. Zumindest das, lässt sich heute mit Sicherheit behaupten. Für Interessierte hier die ARTE-Dokumentation. https://www.youtube.com/watch?v=fY6yp9P9BCQ
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Er ist da. Definitiv. Der Winter in seiner schönsten Form. Ganz in Weiß mit „Sahnehäubchen“, soweit das Auge reicht.
Im Haus ist es gemütlich und warm. Ich finde Zeit zum Lesen,übe mich in Gitarrenakkorden und wundere mich, warum meine Finger für den C-Akkord noch immer zu kurz sind.
Im World-Wide-Web entdecke ich berührende Zeilen. Ich habe sie aus dem englischen übersetzt. In diesen verstörenden Zeiten tun sie besonders gut …
So wähle ich an diesem strahlenden Sonntag die Worte von Arundhati Roy, einer indischen Autorin,
und umrahme sie mit Winterbildern.
Das System wird zusammenbrechen, wenn wir uns weigern, das zu kaufen, was sie verkaufen –
Aus dem Englischen von Arundhati Roy
ihre Ideen, ihre Version der Geschichte, ihre Kriege, ihre Waffen,
ihre Vorstellungen von Unausweichlichkeit.
Denken Sie daran: Wir sind viele und sie sind wenige.
Sie brauchen uns mehr als wir sie.
Eine andere Welt ist nicht nur möglich, sie ist auf dem Weg.
An einem ruhigen Tag kann ich sie atmen hören.
Ich wünsche euch einen schönen Tag🌞
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*Ein Projekt wider dem bitteren Ernst
In der Zeitschrift „Nature“ erscheint der Artikel mit der Überschrift. „Starke Verluste des Gesamt-Ozons in der Antarktis“. Einer der drei Autoren, der Geophysiker Joseph Farman, der als Entdecker des Ozonlochs gilt, war an diesem Warnruf beteiligt. Erste Messungen, die eine Verringerung der Ozonschicht über der Antarktis zeigten, wurden schon im Jahr 1957 durch die britische Forschungsstation Halley Ball veröffentlicht. Kaum jemand interessierte sich dafür.
Ozon als stoffliche Substanz und Formel wurde bereits 1839 vom Chemiker CHRISTIAN FRIEDRICH SCHÖNBEIN eingeführt. Den Namen schlug ein Kollege vor. Die erste einfache Brennstoffzelle wurde 1838 ebenfalls von Schönbein entwickelt.
Aber das nur nebenbei.
Mit einem Anteil von 0,01 %, ungefähr 15 bis 25 Kilometer über der Erde filtert es die Sonnenstrahlung. Hat die Ozonschicht ein Loch, dringen die Strahlen in die Atmosphäre ein und können so negative Auswirkungen auf die Ökologie haben. Die energiereichen ultravioletten Sonnenstrahlen können die Zellen von Tieren und Pflanzen zerstören und die Haut des Menschen schädigen.
Ozon ist bei Standardbedingungen gasförmig. In hohen Konzentrationen riecht das Gas dem Chlor ähnlich stechend-scharf. Das Wort selbst stammt aus dem Griechischen: ozein = riechen. Drucke aus der technischen Vorzeit stießen ebenfalls minimale Mengen an Ozon aus, weshalb es in den Druckerkämmerchen fallweise ein wenig „streng“ roch.
1985 einigten sich die UNO-Staaten im „Wiener Übereinkommen“ auf einen Vertrag zum Schutz der Ozonschicht. Zunächst ohne Erfolg. Das änderte sich schon gute zwei Jahre später mit dem sogenannten Montrealer Protokoll, einem der erfolgreichsten Verträge in Übereinkunft mit 197 Ländern der Welt.
*Durch den Einsatz dieser Stoffe in Kälte- und Klimaanlagen sowie in Isolierschaumstoffen wurde ein schneller Ausstieg aus FCKW erreicht, der auch die teilhalogenierten FCKW (=HFCKW) miteinschloss. Auch wenn HFKW ein geringeres Treibhauspotenzial als FCKW besitzen, stellen sie zunehmend eine Gefahr für das Klima dar, da sie rund 1000-fach stärkere Treibhausgase als Kohlendioxid sind und durch die fortschreitende Industrialisierung in Entwicklungsländern verstärkt eingesetzt werden. Die jüngsten Wachstumsraten lagen bei 10 – 15% pro Jahr, zuletzt wurde auch ein ähnlicher Anstieg der HFKW-Konzentrationen in der Atmosphäre gemessen.
*Quelle Bundesministerium Österreich
Die Ozonschicht in rund 30 Kilometern Höhe erholt sich wieder, wie UNO-Experten bei der Jahrestagung der American Meteorolgical Society in Denver mitteilten. Erholt sich die Ozonschicht weiter wie prognostiziert, wird sich das Ozonloch abseits der Pole bis 2040 geschlossen haben. Bei den Polen wird es länger dauern. Über der Arktis wird es sich im Jahr 2045 schließen und über der Antarktis 2066.
Das Rekordozonloch von 2020 in der Antarktis schloss sich nach einer außergewöhnlichen Saison aufgrund natürlicher meteorologischer Bedingungen und des anhaltenden Vorhandenseins von ozonabbauenden Zuständen in der Atmosphäre Ende desselben Jahres wieder. Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am 06.01.2020
Wenn sich das Rekordozonloch von 2020 unter natürlichen meteorologischen Bedingungen so schnell wieder geschlossen hat, warum nimmt man dann an, dass der Mensch mit seinen „Umweltsünden“ die Ozonschicht beeinflussen kann?
Frage an Euch?
Was meint ihr dazu?
🌍☀️🌍☀️🌍☀️🌍☀️🌍
Herrlicher Wintereinbruch im Land Salzburg.
Ein idealer Anlass, mich am Fotoprojekt von Royusch, welches von Steinegarten fortgeführt wird, zu beteiligen.
Allen einen schönen Samstag 🙂🙃
*Ein Projekt wider dem bitteren Ernst
Vor nunmehr 34 Jahren, am 24. März 1989, ereignete sich die zweitgrößte Umweltkatastrophe der Geschichte nach dem Unglück der Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko.
Der Öltanker Exxon (ESSO) Valdez unter dem Kommando von Kapitän Joseph Hazelwood, prallte auf das Bligh-Riff in den Gewässern des Prince William Sund vor der Küste Alaskas und schlug Leck. Wetter und See waren ruhig. Der Kapitän schlief und hatte einem weniger erfahrenen Offizier das Kommando überlassen. Eine fatale Entscheidung.
Vierzigtausend Tonnen Rohöl flossen in das Meer. 250.000 Seevögel verendeten. Robben, Grauwale, Seeotter wurden ebenfalls Opfer der Ölpest. Die Fischerei kam daraufhin vollständig zum Erliegen und und ganze Orte samt ihrer Einwohner standen vor dem wirtschaftlichen Ruin. Der Ölkonzern Exxon wurde mit Klagen überzogen und musste schließlich Milliarden für Säuberungen und Schadenersatz zahlen. Sechs Jahre später wurden doppelwandige Tanker zur Pflicht. Die Schiffe müssen von mehreren Schleppern begleitet werden. Der Exxon Valdez Oil Spill Treuhänderrat wurde gegründet und nahm 900 Millionen US-Dollar aus der zivilrechtlichen Einigung in die Hand, um das Ökosystem wiederherzustellen.
Heute hat sich das Gebiet weitestgehend erholt. Die Natur hat ihre Selbstheilungskräfte aktiviert und der Ölkonzern Exxon seine Geldreserven, um die Folgen zumindest teilweise abzufedern.
Um einen Eindruck von der aktuellen Lage zu vermitteln, verlinke ich einen Blogbeitrag vom September 2022 der Bloggerin Anna von der the travelogue. Eine sehr schöne Seite, wie ich finde.
Ein rätselhaftes Detail ist die Namensgleichheit des Küstenstädchens Valdez mit dem Unglückstanker. Warum das so ist, konnte ich bisher nicht herausfinden. Ich arbeite daran ,…
⛽🌌⛽🌌⛽🌌⛽
🌟✨
*Ein Projekt wider dem bitteren Ernst
… und den Christbaum und die Weihnachtsdeko abräumen.
Pünktlich zu Heiligen Drei Könige ist bei uns Schluss mit Flitter. Auch wenn es bei den traditionellen Christen am Land üblich ist, die Deko bis Lichtmess, den 2. Februar, stehen zu lassen.
Hintergrund dieser christlichen Tradition ist ein jüdischer Brauch. Nach den Vorschriften des Alten Testaments galt eine Frau 40 Tage nach der Geburt eines Kindes als unrein. Danach musste sie ein Reinigungsopfer darbringen, zum Beispiel eine Taube oder ein Schaf. In den ländlichen Gegenden war Lichtmess das Ende des bäuerlichen Jahres. Knechten und Mägden wurde der Lohn ausbezahlt. Lichtmess stand aber auch für die Rückkehr des Lichtes und symbolisierte den Wohlstand. Angesichts der vielen Konflikte auf Erden würde ich mir wünschen, es zeigte Wirkung.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich, so sehr ich Weihnachten mag, nach sechs Wochen genug davon. Großreinemachen ist angesagt. Danach fühle ich mich jedes mal richtig erleichtert.
Danach ist erst mal Deko-Pause bis Ostern und für mich beginnt die Fastenzeit. Davon weiß auch der Techniker, aber er zeigt sich in dieser Agenda nicht besonders kooperativ. Eher gleichgültig würde ich sagen. Er nickt zwar wohlwollend angesichts der Kilos, welche beim Weibe purzeln, aber was ihn selbst anbelangt, zeigt er wenig Ambitionen. Dabei finde ich den christlichen Brauch des Fastens ausnahmsweise mal vernünftig. Bis Ostern verzichte ich auf Alkohol oder Süßes. Oder auch beides. Mal sehen.
Es hilft es den Körper nach der Völlerei etwas zu entgiften und macht gute Laune. Zumindest bei mir.
Aber jetzt geht’s los mit Aufräumen UND verzichten … Bis Ostern. Schwöre.
Neben dem Bleigießen vertraue ich in erster Linie auf Glückskekse.
Kann man in die Bleifiguren noch allerlei hineininterpretieren, so sind die Voraussagen des Glückskeksis für mich willkommene Antreiber, um etwas Neues auf den Weg zu bringen.
Bei meinem Techniker kündigen sich positive Veränderungen an und bei mir wird es angeblich aufregend. Bleibt die Frage, um welche Art der Aufregung es sich dabei handelt …
Da ich nach dem Motto „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmid“ lebe, gehe ich davon aus, dass ich selbst etwas dazu beitragen muss. Und wenn ich es mir genauer überlege, so ist es ohnehin an der Zeit, die negative Aura der vergangenen beiden Jahre abzustreifen.
Intensives Buchmarketing steht fix auf meiner Agenda. Ob ich neue Kurzgeschichten schreibe, weiß ich noch nicht. Was mich schon seit längerem reizt, wäre das Schreiben eines Romanes. Etwas Aufregendes, Außergewöhnliches mit einer Prise Sex-Appeal-, wenn ihr wisst, was ich meine.
Das Mittwochsthema „Andere Zeiten, andere Sprüche“ bleibt. Für den Sonntagsbeitrag habe ich eine vage Idee, die viel Recherche in Anspruch nehmen würde. Ob ich mir das neben Haus, Garten und den Reisegelüsten meines Technikers antue, weiß ich noch nicht.
Und da war ja noch mein neues Hobby-, Die Gitarre. Da habe ich mir vielleicht etwas vorgenommen! Gitarre spielen ist ei weitem nicht so einfach wie es aussieht. Zu einer Virtuosität a la Joe Bonamassa werde ich es vermutlich nicht bringen, aber der spielt ja schon ein paar Jährchen mehr …
🥠🐞🍄🥠🐞🍄🥠🐞🍄
Allen Leserinnen und Lesern meines Blogs
wünsche ich ein erfreuliches 2023 🍄 🍀🍄🍀
Und wenn es mal nicht so läuft- abwarten.
Wird schon wieder.
Prosit Neujahr!
🌟✨
*Ein Projekt wider dem bitteren Ernst
… aber nach Weihnachten ist ja bekanntlich vor Weihnachten und zwei Feiertage haben wir ja noch. Leider hat uns die Winterfee im Stich gelassen und den feuchten und frechen Tauwichteln Platz gemacht. Die ließen es zwei Tage ordentlich regnen und vernichteten damit die schöne Schneedecke. Das schlug schon ein wenig auf’s Gemüt …
Zur Aufmunterung besuchten wir den Weihnachtsmarkt in Hellbrunn, aber selbst dort wollte trotz prächtiger Dekoration keine rechte Stimmung aufkommen.
Zu Hause ist es wärmer und gemütlicher und der selbstgemachte Punsch schmeckt auch besser. Im Kamin brennt ein Feuerchen und erstmals steht ein alternativer Weihnachtsbaum im Wohnzimmer. Aus Holz, ohne Nadeln und federleicht. Nach Heilig Drei König wandert er wieder zurück in den Karton und wartet auf den Auftritt im nächsten Jahr.
Und so sieht er aus:
Allen Lesern meines Blogs frohe Weihnachten. Ich wünsche euch geruhsame und friedliche Feiertage im Kreise der Familie, den Freunden, den Haustieren oder einfach Euch selbst.
Habt es gut.
🌟✨🌟✨🌟✨🌟
Jedes Jahr die gleiche Leier:
Der liebe Gruß zur Weihnachtsfeier.
Man wünscht den Freunden nur das Beste:
„Gesundheit, Glück zum hohen Feste.“
Das ganze Jahr wär‘ Zeit gewesen.
Man hätt‘ so gern ’nen Gruß gelesen.
Doch wie’s so ist im Zeitenlauf:
Man schiebt das Schreiben immer auf!
Zum Festtag rührt sich das Gewissen:
Dein Freund wird Deinen Gruß vermissen.
Drum schick‘ zum Fest ihm einen Karte,
damit er nicht vergebens warte!
Ein Euro-Marke mit ’nem Druck
als Porto drauf – das geht Ruck-Zuck.
So macht man zwanzig Stück die Stunde
und schick die Grüße in die Runde.
Heute textet man auf Whats App
denn wer noch schreibt, der ist ein … ?
… lautet ein so manchen Kreuzworträtsel-Fans geläufiger kanadischer Holzfällerruf.
Baum fällt, tönt es bei uns in allen Wäldern. Holz ist als Heizquelle populär wie nie. Die Festmeterpreise schwanken je nach Bauernschläue zischen 90 und 200 Euro pro Festmeter. Ich habe auch schon von 500 gehört, aber das halte ich für ein Gerücht. Holzfällen ist gefährlich, denn die Bäume stehen speziell nach Stürmen unter hoher Spannung und schlagen nach dem Durchschnitt regelrecht aus. Mein Techniker lernte unlängst ein solches „Baumopfer“ in der Kuranstalt kennen. Der peitschende Baum brach ihm beim Sägen seinen Unterschenkel und zwar mir einem derartigen Hieb, dass das Bein ihm im rechten Winkel abstand. Der Beruf des Holzfällers galt schon immer als gefährlich. Auch der winterliche Transport mit dem Schlitten forderte einige Opfer. Nachfolgend ein historischer Filmausschnitt …
Früher, als ich noch ein Baby war, schlugen auch mein Großvater und seine Söhne noch regelmäßig Holz aus dem tief verschneiten Wald, welches sie mit zwei Haflingern zu Tal zogen. Die Winter waren kalt und hart und die Schneehöhen für heutige Verhältnisse unglaublich. Meine Oma erzählte mir, dass sie die Zweitgeborene ihrem Mann direkt aus dem Schlafzimmerfenster im ersten Stock entgegenhielt. Er stand auf einer Schneewächte vor dem Haus. Sie musste das Kind allein zur Welt bringen, da die Hebamme wegen des Schneesturms zu spät kam. Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben.
Wir haben dieses Jahr ebenfalls Buchenholz gebunkert, denn unsere Vorräte gehen zu Ende. Der Preis war in Ordnung und der Bauer half beim Ausladen. Geschleppt hat mein Techniker. Ich habe geschlichtet. Wir befeuern lediglich den offenen Kamin damit. Sein Feuer ist zwar romantisch, würde jedoch im Ernstfall keine Lösung sein. Außerdem ist eine Holzheizung einer der größten Luftverschmutzer überhaupt. Vor allem wenn unsachgemäß geheizt wird und der Kamin versottet.
Also genießen wir noch ein Feuerchen, so lange es geht, denn wer weiß?
Einen geruhsamen 4. Advent
Drei Wochen war mein Techniker auf Kur. Das eröffnete mir ungeheure Freiräume und vor allem Zeit.
Zeit für MICH. Aber musste ich mir etwa Sorgen um meinen Holden machen? Lauerten nicht allerorts Kurschatten in diesen Anstalten? Nicht dass ich es ihm zutrauen würde, aber ich habe es mir zugetraut und mir einen angelacht. Besser gesagt EINE. Eine Strohwitwen-Schattin quasi. (Sagt man das so? Gibt es das Wort überhaupt).
Wurscht.
Sie war mittelblond, von sinnlicher Figur und meistens gut gestimmt. Nun ja, oft auch nicht. Dann drehte ich einfach an ein paar Rädchen und schon war wieder alles im Lot.
Ob ich die Seiten gewechselt habe? Na ja, ist divers nicht gerade in? In mir ruhte schon immer eine weiblich sensible und männlich pragmatische Seele. Nie wäre mir in den Sinn gekommen, mich für eine der beiden zu entscheiden, denn diese Kombination fand ich immer okay.
Aber zurück zu meiner Schattin. Anfangs schien sie unkompliziert und einfacher Natur. Doch je besser ich sie kennenlernte, desto mehr Ansprüche stellte sie. Mit der Zeit bereute ich meinen Seitensprung. Auch weil er mir körperliche Schmerzen bereitete. Vor allen in den Fingern der linken Hand. Ihre Ansprüche und Techniken waren mir fremd. Ich suchte Rat im Internet und wurde fündig. Mühsam erlernte ich die Kunst, die Schattin einigermaßen zu beglücken. Drei Wochen lag sie beinahe täglich in meinen Armen und dennoch war sie nie zufrieden. Ihre Resonanz war mehr als ernüchternd.
Es war zum Verzweifeln. Doch wie heißt es so schön; Übung macht den Meister oder die Meisterin. Wurscht.
Ich werde es schaffen. Ich bringe SIE zum klingen. Das habe ich mir in den Kopf gesetzt.
Und wenn wir dann endlich in Harmonie vereint sind, werden wir gemeinsam meinen Techniker beglücken.
Meine Gitarre und ich …
Einen geruhsamen dritten Advent wünsche ich. Macht es euch schön.
…freue ich mich auf Weihnachten. Egal unter welchen Umständen- und die waren für viele Österreicher letztes Jahr nicht sooo prickelnd, packt mich die Vorfreude.
Exakt am ersten Advent. Nicht früher und nicht später. Und ja, es darf ruhig ein bisschen kitschig sein und vor allem rot. Rot ist die Farbe der Liebe und um die geht es doch in der Weihnachtszeit, oder etwa nicht … Jedes Jahr verwende ich dieselben Dekoteile und dennoch sieht es am Ende immer anders aus. Ich mixe und matche und lasse der Kreativität freien Lauf. Das gefällt auch meinem Techniker, was mich besonders freut.
Heuer sind die Temperaturen so derartig mild, dass mir einige resiliente Blüher einen Strich durch die Stimmung machen. Zuwenig Frost, schon gar kein Schnee. Aber das bin ich nun schon seit Jahren gewohnt.
Man sollte Weihnachten auf Jänner oder Februar verlegen, denn dann gibts garantiert Schnee. Und der ist für mich ganz wichtig. Kein Schnee, weniger Stimmung. Aber das kompensiere ich mit Dekoration.
Bleibt mir nur noch einen schönen zweiten Advent zu wünschen.
Macht es euch schön.
Mein Techniker ist auf Kur. Ich habe Zeit und die nutze ich. Recherchieren ist seit zwei Jahren ohnehin fester Bestandteil meines Alltags. Aktuell schüttle ich den Kopf über die Klima-Panikmache. Kaum ein Angst getriggerter Mensch, den ich darauf anspreche, weiß, wovor er sich konkret fürchtet. Er plappert höchstens nach. Gut, Angst ist ein altbewährtes Mittel, um die Massen im Zaum zu halten. Dabei war es noch nie so einfach, sich zu informieren und sich dadurch negative Gedanken zu ersparen.
Bitte nicht missverstehen; selbstverständlich bin ich gegen die Vermüllung des Planeten, sinnlose Eingriffe in die Natur zur Bereicherung weniger rücksichtslose Ausbeutung von ganzen Kontinenten zur Bereicherung weniger und so weiter. Aber dieses CO2 Gedöns halte ich nicht mehr aus. Dann gibt es noch dies seltsamen Wortschöpfungen wie; Klimaverweigerer oder Klimaleugner. Erkläre mir bitte jemand, wie man eine seit Jahrmillionen bestehende Tatsache laufenden Klimawandels verweigern oder leugnen könnte?
Nun zu den Fakten: Reine, trockene Luft hat in bodennahen Schichten der Atmosphäre etwa folgende Zusammensetzung (in Volumen-%): 78 % Stickstoff, 20,94 % Sauerstoff, 0,93 % Argon, 0,04 % Kohlenstoffdioxid. Weitere Edelgase und Bestandteile nehmen zusammen deutlich weniger als 1 % ein (Global Monitoring Laboratory) . Vermisst ihr etwas? Die Titel-Grafik zeigt es deutlich mit dem winzigen grünen Punkt in der rechten oberen Ecke.
Und jetzt kriegen wir uns bitte wieder ein …
Vor allem die Klimaaktivisten, die meistens gar nichts wissen und trotzdem glauben, man müsse an Ahnungslosigkeit festkleben. Nachstehend ein Video von Wolf Dieter Storl, DEM Natur- und Gartenguru schlechthin. Man kann sein Äußeres mögen oder nicht, aber das tut seinem Wissen keinen Abbruch. Übrigens; wir befinden uns gerade am Ende einer Eiszeit.
Zum guten Schluss wünsche ich allen einen wunderbaren ersten Advent.
Diese *Überschrift eines Beitrags aus dem Blog Lyrik trifft Poesie by Schillar hat mich neugierig gemacht. Ich las den dazugehörigen Beitrag. Er erinnerte mich an die Anfänge meiner Bloggerei vor drei Jahren. Damals war mir nicht ganz klar, worüber ich berichten sollte. Sollten es ausschließlich Kurzgeschichten oder doch mehr Fotografie und Berichte über Reisen und Garten sein. Vermutlich wollte ich zu viel auf einmal. Auch mit einer Blogparade habe ich experimentiert. Davon bin ich aber aufgrund mangelnder Resonanz bald wieder abgekommen. Den meisten Bloggern fehlte es schlichtweg an Zeit.
Irgendwann kam DER/DAS Virus und ich begann zu hinterfragen. Zack- gingen die Sternchen in den Keller. Es beschlich mich das Gefühl, dass, wenn man nicht Friede, Freude, Eierkuchen verbreitet, schnell ins Abseits gerät. Zumindest die Likes werden deutlich weniger. Aber warum? Ist es die Angst um die eigene Popularität oder ist die Mehrheit tatsächlich auf Mainstream gebürstet und die neue Angst um Leib und Leben existiert tatsächlich. Mir ist das fremd, denn Angst kenne ich nicht. Wohl aber das Gefühl- zumindest während der letzten beiden Jahre, dass es der Popularität dienlicher ist, die kritische Feder still zu halten. Selbst hervorragende journalistische Blogs wie FORM 7 werden nur spärlich kommentiert. Von Likes ganz zu schweigen.
Ich frage mich warum das so ist.
Nun aber zum Thema der Blogparade von Schillar
Fühlt ihr euch hier auf WordPress als Blogger Kollektiv?
Meine Antworten:
Ich bin gespannt, ob ihr ebenfalls Lust auf die Blogparade von Schillar bekommen habt. Bis 16.12. habt ihr die Gelegenheit dazu.
PS: In meiner Rubrik: Neue Zeiten neue Sprüche bin ich wieder ein wenig kecker geworden.
Über Meinungen und Kommentare freue ich mich.
Und ihr dürft alles meinen.
Hier auf meinem Blog …
Schönen Sonntag
Tja, ich machs kurz. Leider nichts. Aber ich gebe nicht auf. Vor der Balkanreise habe ich eine noch Grüne gepflückt und in den Wintergarten zum Reifen gelegt. Eine eiserne Reserve oder Erbgutgarantie quasi.
Das war gut so. Denn als wir von der Balkanreise nach Hause kamen, bot sich ein trauriges Bild. Nachdem es im Oktober zwei Wochen fast ununterbrochen geregnet hat, sind sämtliche schon recht stattlichen grünen Tomaten im Hochbeet abgefallen. Es sah aus, als wären sie buchstäblich ertrunken. Ich habe sie an Ort und Stelle begraben und bin gespannt, ob die Samen im Frühjahr aufgehen.
Die eiserne Reserve habe ich vor drei Wochennach alter ECF- Methode angezüchtet. Sie treibt bereits aus. Vielleicht schaffe ich es im Wintergarten bis zur Reife. Mal sehen. Fortsetzung folgt.
🍅❓🍅❓🍅❓🍅❓🍅❓
Als mein Großvater vor vielen Jahren betrübt war, weil ihm das Wetter in die Ernte pfuschte, stellte ich ihm die kindlich naive Frage: „Wäre es nicht toll, wenn wir unser eigenes Wetter machen könnten?“ Er lächelte sanft, schüttelte den Kopf und antwortete: „Das wäre keine sehr gute Idee, denn was für die einen gut ist, passt den anderen nicht.“ Nachdem ich etwas nachgedacht hatte, leuchtete mir das ein.
Noch einmal genießen die Augen schließen, das Flattern hören, den Wind beschwören. Das Gurgeln, das Gleiten, die sonnigen Zeiten. Es war wunderbar, bis zum nächsten Jahr ...
Meine Balkantour ist Geschichte. Sie war anstrengend aber spannend und manchmal musste ich sogar zum Arzt. Ich bin gefühlt an Hunderttausenden Olivenbäumen vorbeigefahren, durch unterschiedlichste Landschaften gecruist und habe Halt auf wunderschönen Aussichtsplätzen und an einsamen Stränden gemacht.
Die Straßen, über die der Techniker mich gesteuert hat, haben mich an meine Grenzen gebracht. Aber ich habe mich nicht unterkriegen lassen. Es sind nur 70 Pferde in meinem Stall und die müssen vier Tonnen ziehen! Ich weiß, dass er es weiß und mich gerade deshalb bewundert. Der musste in den vielen Kurven und beim Ein-und Ausparken hart kurbeln, denn ich habe keine Servolenkung.
Montenegro und Griechenland haben mir am besten gefallen, obwohl wie schon gesagt-die Gebirgspässe waren alle sehr mühsam, aber die Aussicht immer grandios.
Insgesamt habe ich in 30 Tagen 3500 Kilometer zurückgelegt. Das klingt jetzt vielleicht nicht so viel, aber wenn man bedenkt, dass ich für 50 KM über einen Berg zwei Stunden unterwegs war, dann ist das schon etwas anderes, als auf der Autobahn dahin zu cruisen. Aber Autobahnen sind eh fad.
Ich bin insgesamt auf 15 Campingplätzen gestanden, welche meine Crew mit Googles Hilfe gesucht und gefunden haben. Sieben Länder habe ich besucht. Slowenien, Bosnien, Kroatien, Montenegro, Albanien, Griechenland und Italien. Einmal durfte ich auf einer riesigen Fähre übernachten. Das war vielleicht ein Erlebnis! Außerdem habe ich mir dadurch viele Kilometer Rückweg erspart. Sieben mal wurde ich mit Diesel gefüttert. 10 Liter davon habe ich pro 100 KM verdaut. Mein Futter kostete je Liter überall unter zwei Euro. Gelegentlich brauchte ich etwas Wasser, um mich ein wenig zu erfrischen. Aber so richtig heiß ist mir nie geworden. Das hat meinen Techniker sehr gefreut. Der ist überhaupt mein größter Fan. Mein Frauchen leider nicht so. Aber das wird vielleicht noch.
Auf der griechischen Autobahn haben sie uns regelrecht abgezockt. Für 500 Kilometer mussten wir 73 Euro Straßengebühr zahlen! Wahrscheinlich habe ich deshalb so wenig griechische Kollegen auf der Autobahn gesehen.
Einmal hat mich der Techniker über einen unbefestigten Küstenweg übersäht mit Löchern und Steinen zu einem Freund gejagt. Da habe ich wirklich gedacht es ist aus und vorbei mit mir. Aber ich hab auch das geschafft. Dafür durfte ich dann zwei Tage auf einem feinen Privatparkplatz mit einer traumhaften Aussicht rasten. Meine Crew hat sogar das Angebot im Haus zu übernachten ausgeschlagen. Sie sind beide bei mir geblieben. Das fand ich schön.
Als mir in Montenegro meine Bremsleitung gerissen ist, hat sie ein hilfsbereiter, junger Automobildoktor ersetzt. Er wollte nicht einmal Geld dafür! Das habe ich in Österreich noch nie erlebt. Überhaupt habe ich auf der ganzen Reise ganz viele liebe Menschen getroffen. Bis auf einen. Der hat meinem Techniker im Zug die Brieftasche geklaut.
Meinen defekten Scheibenwischer haben sie in einer Werkstatt um 15 Euro reparieren lassen und durch das viele Gerüttel hat ein Scheinwerfer gelitten, und der Kontakt von einem Lämpchen hat sich gelöst. Das hat der Techniker selbst gemacht. Ein kaputtes Fenster hat mein Frauchen repariert. Jetzt bin ich wieder dicht. Zwischendurch hatte sogar mein Herz leichte Aussetzer. Aber mit ein paar gefühlvollen Schraubenzieher-Schlägen auf den Startermagnet hat es wieder zu schlagen begonnen.
Ach ja, und die Kurbel für die Fensterscheibe auf der Fahrerseite ist abgefallen. Das war bei den Autobahngebührenstellen besonders blöd. Aber das Frauchen ist einfach ausgestiegen, um mich herumgelaufen und hat alles erledigt.
Toll war’s. Wir haben so viel zusammen erlebt. Ich bin zwar schon ein altes Mädchen, aber immer noch sehr robust. Das habe ich meiner Crew bewiesen. Deshalb bin ich auch ein bisschen stolz auf mich.
Ciao, vielleicht bis zur nächsten Reise. 🙂 Und vielleicht fährt das Frauchen auch wieder mit …
Meine bisherigen Reisen findet ihr unter:
https://lopadistory.com/https-wordpress-com-block-editor-page-lopadistory-com-593/
Ja, richtig gelesen. Wir staunen nicht schlecht, als das erste Schild für Schiwerbung am Straßenrand erscheint. Zugegeben- die Almen ähnliche Landschaft erinnert an unsere Heimat Österreich, aber damit haben wir nicht gerechnet. Als sich der auf 971 Metern Seehöhe gelegene Wintersportort Arachova vor uns auftut, sind wir baff. Überall schicke Läden und Lokale. Wie in Kitzbühel oder am Arlberg. Nur Liftanlagen könnten wir keine ausmachen, die befinden sich noch weiter oben in 2455 Metern Höhe im Parnassosgebirge.
Aber zurück zum Reisealltag; andauernd ist etwas kaputt. Diesmal das rückwärtige Fenster auf der Fahrerseite. Der untere Teil ist geborsten. Schon vor dem Reiseantritt bildeten sich Risse, die mein Techniker provisorisch verklebte. Durch die heftigen Vibrationen während den Fahrt auf lausigen Straßen, sind die Doppelscheiben endgültig hinüber. I am not amused! Ein Glück, dass wir uns in einer Schönwetter Phase befinden. In geduldiger Puzzle Arbeit werden erst die gebrochenen Teile, und danach die groben Risse innen und aussen mit einem Spezialband verklebt. Am Ende das ganze Fenster von außen abgedichtet. Sicher ist sicher. Nasses Bett hatten wir schon!
Der Mann hält sich derweil auf der Polizeistation auf, um den Diebstahl anzuzeigen. Obwohl sinnlos- da wir das Diebsgut ohnehin nie wiedersehen werden. Aber für den Ersatz des Führerscheins und der Gesundheitskarte ist eine Anzeige vonnöten.
… und diese irgendwo in Griechenland landen, dann ist dieser Ort ab sofort der Nabel der Welt. Das behauptet zumindest der Mythos rund um die sagenumwobene Stadt Delphi. Der Stein im Beitragsbild ist die Markierung. Das Original- der sogenannte Omphalos, steht im Museum. Das Orakel von Delphi, welches diesen Ort reich und berühmt gemacht hat, kennt fast jeder. Schon damals, ließen sich die Reichen und Mächtigen bei wichtigen Entscheidungen von mehr oder weniger seriösen Wahrsagerinnen beraten. Krösus zum Beispiel, wurde die von ihm falsch interpretierte Weissagung zum Verhängnis. Er würde im Krieg ein Volk auslöschen, sagte das Orakel. Nur nicht genau welches. Es war sein eigenes.
Uns haben neben den Tempeln, das durch Menschenhand gefertigte riesige Stadion und die perfekt poligonal verlegten Mauern beeindruckt. Und nicht zu vergessen die wunderbare Landschaft in der dieses antike Juwel eingebettet ist.
Neben den Kunstschätzen genießen wir einen sehr schöne Stellplatz und ein hervorragendes Lokal in Delphi. Was das Kulinarische anbelangt, meiden wir Lokale in der ersten Reihe. Ich werde nicht müde, einfache und traditionelle Gaststätten zu suchen und meist werde ich fündig. In Delphi ließ ich mich, wie so oft, von der Intuition leiten und landete einen Volltreffer. In der Taverna Ta Sklakia servieren uns die freundlichen Wirtsleute köstliches Lamm, süffiges griechisches Bier, guten Wein und zum Schluss einen Raki mit viel Eis. Letzterer kommt zwar aus der Türkei, ist uns aber lieber als der typisch griechische Ouzo.
Eine weitere angenehme Fügung ist der Campingplatz mit einer fantastische Aussicht auf den Golf von Korinth. Es gibt sogar einen Pool. Ein Standard in dieser Gegend, da es genügend Quellen in den Bergen gibt. Mit dem sympathischen Eigentümer entwickelt sich ein spannender Diskurs über Gott und die Welt. Er ist wie fast alle Griechen, die wir getroffen haben unzufrieden mit der Regierung. Auch hier herrschen Korruption und Freunderlwirtschaft. Das Land werde von fünf Clans regiert, erzählt er uns. Alternativen kämen erst gar keine hoch. Auch in diesem Land gilt; hilf dir selbst, dann … Wir finden, er hat das recht gut hinbekommen mit seinem Campingplatz. Auf den Rotwein, der an diesem Abend reichlich fließt, lädt er uns ein. Menschen wir er, sind uns auch in Salzburg jederzeit willkommen …
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Weiter geht’s nächste Woche mit: U⁸ngenutzten Ressourcen, alternativer Energie und dem warten auf die Fähre nach Bari … Bis dann🚌☀️
„All people are crazy here in Athens“, meint der Taxifahrer, als er mit uns durch den mörderischen Verkehr Athens fährt. Das können wir nur bestätigen. Auch hier gilt; First commes, first go. Die Motorrad und Moped Fahrer würfeln ständig um ihr Leben.
Wir sind geschlaucht. Am 17. Tag hat’s uns wieder erwischt😟. Diesmal ist nicht Würstelstand der Grund der Aufregung, sondern das Diebsvolk von Athen. Den Techniker hat’s erwischt. Ich könnte jetzt sagen; Hab’s kommen sehn-, tus aber nicht, denn ich hänge ja quasi selbst mit drinnen. Ich weiß nicht, wie oft ich dem Manne schon gesagt habe, er solle sich eine ‚Banane’ zulegen, die er sich wie meinereins, vor den Körper schnallt, um Hab und Gut immer im Auge zu behalten. Nein, es muss lässig die Seitentasche der Cargoshort sein, damit dir Langfinger leichter zugreifen können. Erst kurz vor der Endstation auf dem Weg zum Campingplatz, hat er es bemerkt. »Du, meine Geldbörse ist weg«, sagt er plötzlich. Ich: »Geh, das kann nicht sein. Schau genauer nach«. Das tut er, aber sie ist tatsächlich weg. Erst meinen wir, sie am Bahnschalter im Zentrum liegen gelassen zu haben. Daher steigen wir an der nächsten Station aus und fahren zurück.
Gar nicht so einfach, denn die Bahnkarten gelten nur ‚one way‘. Die Karten für die Hinfahrt haben wir längst entsorgt. In bester Schwarzfahrer-Manier hängen wir uns an die Fahrgäste vor uns an und schieben uns eng an die zu 80% Maskierten geschmiegt, durch die elektronische Schranke. Alles umsonst. Die Dame am Kartenschalter teilt uns mit bedauerner Miene mit, dass hier weder jemand etwas liegengelassen, noch abgegeben hätte. Sie rät uns zum Fundamt eine Station weiter zu fahren. Machen wir, aber erstens finden wir es nicht und als es dann endlich soweit ist, ist es natürlich schon geschlossen. Ein zufällig anwesender Polizist erklärt uns, dass wir die Geldbörse sowieso nie wiedersehen werden, denn jede Minute wird hier eine geklaut. Na toll!
Wir rufen sämtliche relevanten KK-Dienste an und lassen die Karten sperren. Bei einer ist es zu spät. Der Dieb hat bereits zwei Mal 45 Euro abgebucht. Danach ist aber Schluss mit lustig für den oder die Ganovin, denn wie uns der Polizist verrät, werden sehr oft Frauen zur Ablenkung eingesetzt, während ihre Kavaliere zuschlagen. Also Männer; Vorsicht bei der Anmache seitens fremder Frauen in Athens Öffis.
Auf der Rückfahrt lassen wir die Fahrgäste an des Technikers Seite revuepassieren. Es kann nur einer gewesen sein, aber diese Erkenntnis kommt zu spät. Anzeigen lohnt sich nicht, denn es werden kaum Fälle aufgeklärt. Eine Verlustanzeige muss dennoch gemacht werden, denn das fordert der österreichische Amtsschimmel für den Ersatz von Führerschein und E- Card. Gegen Mitternacht hat unsere Odyssee ein Ende. Nach der beeindruckenden Akropolis leider ein trauriger Abschluss unseres Tages in Athen.
Schon bei der Ankunft gab es Schwierigkeiten mit einem der beiden einzigen Campingplätze. Angeblich kein Platz mehr- obwohl der Techniker noch genügend freie Stellplätze sieht. Allerdings nur durch die Eisenstäbe des geschlossenen Tores, von wo aus ihn die unfreundliche Verwalterin abwimmelt.
Bleibt nur noch der Campingplatz ‚Paradise‘, bei dem Nomen leider kein Omen ist. Zu Beginn sieht alles noch ganz harmlos aus, denn die freundliche Tochter der Besitzerin empfängt uns herzlich, erzählt und von Snacks und Drinks am angeschlossenen Pool und dass wir uns hinstellen dürfen, wo es uns gefällt. Hier wie überall; Die obligatorischen Bettelkatzen.
Ein wenig heruntergekommen sieht es schon aus, aber das wahre Ausmaß dieses Schrottplatzes wird erst jenseits des Einfahrtstores sichtbar. Geblendet von einem luxuriösen blütenweissen MAN- Expeditions- Truck erkennen wir nur langsam wo wir gelandet sind. Überall verlassene Wohnmobile und Wohnwagen, grausliche sanitäre Anlagen und ein Saustall in jeder Ecke. Komischerweise ist der Pool blitzsauber, aber das Wasser eiskalt. Trotzdem nehmen wir ein erfrischendes Bad. Es hat immer noch 30 Grad im Schatten.
Unsere Nachbarn mit dem Expeditionsteil sind der einzige Lichtblick hier. Ihr Truck hat 400 PS, ist mit allen Schikanen ausgestattet und wird demnächst für lächerliche 6000 Euro in ihre alte Heimat Südamerika verschifft. Es sind Brasilianer. Sie planen eine Expeditionsreise durch Südamerika. Wir tauschen Adressen aus, denn zwischen uns hat es sympathiemäßig sofort gefunkt. Nach dem Kennenlernen düsen sie auf ihrer schicken Suzuki in die Stadt. »So was will ich auch«, raune ich meinem Techniker zu. Der schmunzelt und antwortet: »Und die 30 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer auch«? Ok, dann wart ich halt, bis wir reich sind😉!
Das nächste Mal: Delphi und eine böse Überraschung … Bis dann 🙋🏼
…
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Was für ein Ort. Man kann es nicht beschreiben. Man kann es nur selbst erfühlen. Die Magie der Felsen, die Geschichte der Mönche, die Fassungslosigkeit über den Völkermord von 1915/16. Das Resümee aus diesem schrecklichen Ereignis, welches in einem der Klöster zu lesen ist, hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ich kann nur jedem empfehlen, es sich selbst anzusehen.
Wir verbringen nur einen Tag und eine Nacht hier. Es würde eines gesonderten Aufenthalts bedürfen, um diesen Ort zu begreifen. Hier einige Bilder.
Heute am 14. Tag und nach 3057 Kilometern mit dem Würstelstand, gönnen wir uns eine kleine Auszeit bei einem Freund im Nordosten von Griechenland. Wäre ich Journalistin bei der Zeitschrift »Schöner Wohnen«, würde ich einen Artikel über diesen einzigartigen aus dem Fels geschlagenen Platz schreiben. Weil ich das aber nicht bin, gibt es lediglich ein Foto.
Wir dürfen bleiben, solange wir wollen. Wir nehmen das Angebot an und bleiben drei Tage. Die Haushälterin macht das Frühstück und sorgt für unser Wohlergehen. Tagsüber sonnen wir uns am Privatsteg direkt am glasklaren 25 Grad warmen Meer, oder liegen eine Etage höher am Pool. Abends geht’s mit dem Motorboot in den nächsten Ort, wo wir in einer Taverne frischen Fisch und weitere griechische Spezialitäten genießen. Dazu gibt es reichlich Wein und Raki. Dann reist unser Gastgeber wieder zurück nach Österreich. Wir noch nicht, wir reisen weiter.
Weil unser Freund zwar traumhaft, aber abgelegen residiert, müssen wir einen eineinhalbstündigen Negativschlag zurück nach Larisa machen. Von dort führt die Autobahn weiter in Richtung Athen. Mein Techniker hat schlecht geschlafen, denn die Zufahrt zum Anwesen ist mehr Waldweg als Straße und Würstelstand muss eine extrem steile Schlüsselstelle passieren. Leider kommt diese nach einer Spitzkehre, sodass Würstelstand kaum Schwung holen kann. Es ist eine Herausforderung, die wir mit den Nasen an der Windschutzscheibe bewältigen, denn wir verlagern unser eigenes Körpergewicht soweit es geht nach vorne, um den Frontantrieb zu unterstützen.
Weiter geht es auf der bestens ausgebauten Autobahn in Richtung Athen. Am Strand von Chalkida machen wir Halt. Es gibt dort einen Campingplatz, den wir jedoch erst Nachts erreichen. Als das Google-Navi uns mitteilt, das Ziel befände sich auf der rechten Seite, sehen wir nichts was einem Campingplatz ähnelt. Links rauscht das Meer. Hinter einem Maschendrahtzaun leuchtet ein schwaches Licht. Ich steige aus, um nachzusehen was es damit auf sich hat. In der Dunkelheit erkenne ich eine schwach beleuchtete Hütte. Mit einem „Hallo“ mache ich mich bemerkbar. Zögerlich kommt eine Frau heraus, sieht mich und macht wieder kehrt. Ein alter gebrechliche Herr erscheint. Er macht sich auf den Weg zu mir. Unendlich langsam. Jeder Schritt scheint mühselig. Endlich steht er vor mir und schaut mich durch den Maschendrahtzaun fraglich an. Im Hintergrund mosert der Techniker „Was ist denn los?“
Ich ignoriere Mr. Ungeduldig und frage den Mann: „Camping?“ Erst kommt gar nichts, dann ein tiefer Seufzer und anschließend ein Nicken. Dann sagt er ein paar Sätze in Griechisch. Ich verstehe nur das Wort Telefon. Gleichzeitig deutet er in eine bestimmte Richtung. Ich schaue um die Ecke und sehe ein Schild. Darauf steht Camping und drei Telefonnummern. Ich wähle sie alle, komme aber nie durch. Mein Techniker sitzt noch immer im Womo und lässt vorsichtshalber den Motor laufen. Das Starterproblem ist noch nicht gelöst. Ein weiteres Auto hält an. Der Fahrer steigt aus. Ich deute auf das Schild und sage „Camping“? Er nickt. Ich frage: „Where“?, und zeige in die vom Navi angezeigte Richtung. Ein weiterer Wagen nähert sich und bleibt stehen. Ein junger Mann steigt aus. „You want Camping?“ Endlich einer der mich versteht. Scheinbar wurde er bereits über unsere Ankunft informiert.
Er fordert uns auf, ihm zu folgen. Es geht einmal um die Ecke, dann sind wir endlich am Ziel. Nach herausfordernden Einparkmanövern wegen der vielen niedrigen Bäume, stehen wir endlich am Platz. Wir sind bis auf einen griechischen Dauercamper allein. Es verirren sich nur wenige Nichtgriechen hierher, erklärt der junge Mann. Wundert mich nicht. Der Platz ist zu abgelegen. Mir gefällt es hier. Wir sind allein und es ist ruhig. Nur das nahe Meer hört man rauschen. Der freundliche junge Mann sucht für uns ein offenes Lokal am Strand und fährt uns dorthin. Die Saison ist vorbei und er will uns die zwei Kilometer zu Fuß, umsonst, nicht zumuten. Das Essen ist typisch griechisch, die vielen Katzen rundherum ebenfalls und der zwei Kilometer lange Rückweg tut der Verdauung gut.
Am nächsten Morgen nehmen wir erstmal ein Bad im Meer und danach ein Frühstück auf dem schönen Campingplatz. Ich genieße das Alleinsein besonders, während wir weitere Schritte planen. Der junge Mann kommt wieder und erklärt uns, wir könnten nicht mehr den selben Rückweg nehmen wie gestern. Die kleine baufällige Brücke sei über Nacht unbefahrbar geworden. Ich schaue erst den Techniker an, dann den Würstelstand und denke: Das werden doch nicht wir gewesen sein …
Fortsetzung folgt 🚌
*Aus Tagebuch einer Reisenden …
Erstens kommt es nicht anders,
und zweitens, als Frau. denkt.
Wir wissen alles schon vorher 😜
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Unser nächstes Ziel ist Kotor, in Montenegro. Die Route dorthin bietet einen herrlichen Ausblick auf die Küsten des Landes. Ungewöhnlich viele Zypressen ragen aus den sattgrünen. Wäldern.
In der Bucht von Kotor jagt uns Google wieder ins Gebirge um uns kurz danach über einen Feldweg wieder hinunterzudiktieren. Wir halten an, um die vorgeschlagene Route auf der Karte einzusehen. Wie sich herausstellt, ist sie kompletter Nonsens. Wir wenden. Der Starter zickt abermals, springt aber nach dem dritten Versuch, Universum sei Dank, an. Wir fahren die einem Fjord ähnliche Bucht von Kotor entlang und halten bei einer der zahlreichen Muschelfarmen an. Auf der kleinen Terrasse genießen wir Austern und Miesmuscheln zu relativ günstigen Preisen. Verschenkt wird auch hier nichts. Der Besitzer ist ausgesprochen bemüht. Er holt jede Mahlzeit frisch aus seiner Zucht. Und weil ihm gerade das Weißbrot ausgegangen ist, düst er für uns zur Bäckerei. Nach dem Essen erklärt er uns den Weg zum nächsten Ziel. Allemal besser als Google. Weiter geht die Reise nach Virpazar. Der Ort liegt an einem riesigen Feuchtgebiet in der Nähe von Podgorica Der arme Würstelstand muss wieder über einen steilen Pass. Ich sag’s noch einmal 70 PS bewegen 3,5 Tonnen.
Die Aussicht ist wieder einmal großartig. Wir suchen den geplanten Campingplatz und finden ihn nicht. Wir fragen Einheimische. Die sind freundlich, aber uneins. Die Einen meinen den Campingplatz zu kennen, die Anderen behaupten es gäbe gar keinen. Na toll. Inzwischen geht die Sonne unter und wir haben noch immer keinen Stellplatz. Letzter Versuch; vor einem Hotel frage ich einen Kellner. Der weiß auch nichts, kennt aber angeblich einen anderen Campingplatz in der Nähe, zu dem er uns voraus fahren würde. Wir nehmen das Angebot an und folgen ihm. Nach 20 Minuten Fahrt durch diverse Wohngebiete und enge Gässchen fragen wir uns, was zum Teufel der Mann mit uns vorhat. Kopfkino … Endlich hält er an. Ich steige aus und stehe vor einem gepflegten Schrebergarten mit ein paar Häuschen darauf. Drei Männer erwarten uns bereits. Der Platz scheint etwas klein für unser Womo. Mein Techniker ist not amused. An der abschüssigen Kante der Zufahrt besteht die Gefahr einer Bodenberührung. Außerdem müssen wir morgen im Retourgang wieder hinaus. Müde von der Herumsucherei riskieren wir es dennoch. Der Besitzer stellt uns eine der Hütten zur Verfügung, in der wir WC und Dusche benutzen können. Alles zusammen für 25 Euro. Ich koche uns ein paar Spaghetti und anschließend geht es in die wohlverdiente Heia.
Am nächsten Morgen klagt mein Mann, dass er schlecht geschlafen habe, weil er ständig darüber nachdachte, wie wir Würstelstand unbeschadet wieder heraus bekommen. Leider ist seine Sorge berechtigt.
Die Räder drehen im weichen Boden durch und erst im dritten Anlauf gelingt es ihm, unter rauchender Kupplung das Hindernis zu überwinden. Ich bekomme das Alles gar nicht mit, da ich noch in der Hütte mit dem Abwaschen des Frühstücks Geschirrs beschäftigt bin.
Als ich nachkomme, steigt mein Mann aus dem Wagen. »Die Reise ist zu Ende. Die Bremsleitung ist gerissen. Genau an der Kante. Wie ich es befürchtet habe«, sagt er und geht zurück zu den Hütten. Ich stelle das Geschirr ab und finde erstmal keine Worte. Ein Glück, dass der Vermieter noch anwesend ist.
Dann geht es Schlag auf Schlag. Plötzlich kommen von allen Seiten hilfsbereite Menschen. Die Frau des Vermieters nimmt sich meiner an und lädt mich zu einer Tasse Kaffe ein. Ich lehne dankend ab. Ich will wissen, wie es weiter geht. Inzwischen kriecht auch schon ein Mechaniker aus der Nachbarschaft unter das Womo und bestätigt unter mitleidigem Seufzen den Schaden an der Bremsleitung. Nun kurbeln drei weitere Helfer abwechselnd das tonnenschwere Womo hoch und demontieren ein Hinterrad, damit der Fachmann arbeiten kann. Mit viel Mühe gelingt es ihm die abgerissene Bremsleitung zu demontieren. Danach organisiert er telefonisch einen Ersatzteilhändler und fährt mit meinem Mann dorthin.
Inzwischen trifft ein weiterer Mechaniker ein. Mit Händen und Füßen gestikuliere ich, dass alles schon am Laufen sei. Er hinterlässt mir vorsichtshalber seine Telefonnummer. Mann kann ja nie wissen … Wie hilfsbereit hier alle sind, verblüfft mich. Einfach großartig!
Kurzum- das Ersatzteil wird aufgetrieben und nach zweieinhalb Stunden sind wir wieder unterwegs. Die Reparatur kostet inklusive gebrauchter Bremsleitung 55 Euro. Der bescheidene Mechaniker verlangt viel zu wenig für seine Mühen. Das kommt für uns natürlich nicht in Frage. Schließlich einigen wir uns auf einen Kompromiss.
Bei sommerlichen 28 Grad, gönnen wir uns nach all der Aufregung einen Tag am Sandstrand von Ulcinj. Das Meer ist noch warm genug zum Baden und die Nächte sind angenehm kühl. Nur mehr vereinzelt verirren sich Menschen hierher. Der einzige Wehmutstropfen sind die vielen herumstreunenden Hunde. So niedlich einige von ihnen auch sind, so nervig ist ihr ununterbrochenen Bellen in der Nacht.
Dann erwischt meinen Techniker auch noch eine Magenverstimmung. Ich bin nicht sicher, ob das nicht auch etwas mit den letzten Ereignissen zu tun hat. Das alles kann einem schon auf den Magen schlagen.
Nach dieser kurzen Erholung geht es weiter über die albanische Grenze. Wir sind schon sehr gespannt, denn dieses Land wurde uns von vielen als äußerst reisenswert empfohlen.
Was uns nach den ersten 300 Kilometern auffällt, ist die extreme Schere zwischen Arm und Reich. Einerseits Wellnessresorts und Luxuslimousinen- andererseits alte Frauen mit Eselskarren an den Autobahnen und Armut in den ländlichen Gegenden.
Der Straßenverkehr ist mörderisch. Hier gilt ; First come, first go. Mit verweichlichter und rücksichtsvoller Einstellung kommt man hier nicht weit. Es ist sehr oft sehr knapp! Bis kurz nach Vlorë kommen wir, dann machen wir Halt. Unser heutiger Campingplatz liegt direkt am Meer und ist, sagen wir mal bescheiden ausgestattet. Die sanitären Anlagen sind sauber und die Rezeptionistin spricht gutes Deutsch und erzählt ein wenig über Land und Leute. Sie spendiert selbstgebrannten Raki. Danach essen wir in einem Restaurant mit typischer albanischer Küche. Ich Lamm, mein Mann wenig. Er fühlt sich noch immer nicht gut. Vom Meer her weht ein stürmischer Wind. Es ist kühl geworden. Ich brühe dem Techniker eine Tasse Kräutertee, dann geht’s ab in die Heia. Keine Hunde heute. Wie schön.
Am nächsten Tag geht es Meinem Mann quält noch immer der Magen. Ich lerne eine Motorradtramperin aus Belarus kennen. Ein zartes Persönchen mit schwerer Maschine. Ich frage, ob sie die deutsche Bikerin Lea Rick kennt. »Wir Solobikerinnen kennen uns alle«, antwortet sie. »Wir sind eine eingeschworene Community.« Ich finde Frauen wie sie großartig und das sage ich ihr auch. Ich wünsche ihr eine gute Reise und sie düst ab, dem nächsten Ziel entgegen.
Wir machen uns auf den Weg in Richtung Griechenland. Dabei überqueren wir den bisher steilsten Pass. Würstelstand quält sich tapfer bis zum höchsten Punkt. Nachdem wir kurz stehen bleiben, um die grandiose Aussicht zu genießen, beschließt der Starter wieder einmal zu streiken. Keine Ahnung wie das Universum das immer fertig bringt, aber in der Sekunde taucht ein Fachmann auf, instruiert meinen Techniker was zu tun sei, schließt mit einem Schraubenzieher den Starter kurz und schwuppdiwupp springt der Motor an. Unmittelbar darauf ist der Mann wieder verschwunden. Selbst mein Techniker ist beeindruckt.
Albanien ist topografisch ein ewiges auf und ab und hin und her. Allein um von Küste zu Küste zu gelangen, erfordert es endlos scheinende Zeit über steile Gebirgspässe und enge Kehren. Die wunderbare Aussicht und die herrlichen Strände entschädigen uns allerdings für die endlose Kurverei. Albanien ist voll wilder Schönheit und Überraschungen. Man muss immer auf der Hut sein, denn in jeder Kurve an den entlegenen Dörfern kann einem eine Kuh oder eine Gruppe Esel entgegenkommen. Wobei die Esel sich an den Straßenrand halten. Die Kühe nicht …
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Immer diese Aufregungen! Haben wir alles, Brauch ma noch was? Während der letzten beiden Tage vor der Abreise war ich mit Stauen und putzen beschäftig. Wie am Schiff, aber ohne Wasser darunter. Natürlich werden wir etwas vergessen. Man vergisst immer etwas. Hauptsache nicht den Reisepass! Ist mir einmal passiert und dazu sage ich nur; wenn Blicke töten könnten …
Seit einer Woche sind wir unterwegs. Erste Station BLED. Wir übernachten auf dem hübschen River-Camping – Platz um 40 Euro die Nacht. Ohne Stromanschluss. Den generieren wir über die Solarzelle am Dach.
Am Donnerstag geht es weiter Richtung Sarajevo. Es regnet in Strömen und exakt vor dem Grenzübergang Slowenien/Kroatien gibt der Scheibenwischer auf. Ausgerechnet auf der Fahrerseite. Für die Reparatur suchen wir einen Unterstand. Wir finden ihn auf einem abgesperrten Teil. Sofort eilen aufgeregte Polizistinnen herbei, um zu sehen was wir im Schilde führen. Die Sache ist mit einem Hinweis auf den verdrehten Scheibenwischer bald geklärt und mein Techniker macht sich an die Reparatur. Nach ein wenig Geschraube scheint er wieder zu funktionieren. Aber nicht lang. Nach fünf Minuten dasselbe wieder. Im Blindflug fahren wir zur nächsten Tankstelle.
Würstelstand gibt sich diesmal ganz besonders zickig. Hilft nix. Ein neuer Versuch mit Stanniolpapier und viel Geduld scheint vorerst zu klappen. Nach ein paar Kilometern stellt sich der Wischer abermals quer und wir müssen wieder an eine Tankstelle. Nächster Versuch. Dazwischen verwirft der Techniker den Tagesplan. Zwei Campingplätze lassen wir aus und fahren bis kurz nach der bosnischen Grenze, um dort zu übernachten. Kurz vor dem Ziel zickt das Womo abermals oder ist es vielleicht doch das Karma welches nach einem heftigen Streit wegen des ständigen Umdisponierens seitens des Technikers zuschlägt? Der Motor lässt sich nach einem kurzen Stopp nicht mehr starten. Wir versuchen den Tonnen-schweren Würstelstand leicht bergauf in Richtung Straße zu schieben, aber das ist nicht zu schaffen. (Logischerweise). Genervt steigt der Techniker wieder ein, startet und … Der Motor springt an. Im Geiste huldige ich dem Universum.
An der bosnischen Grenze wird noch richtig kontrolliert und die Pässe werden sorgfältigst geprüft. Wo wir den hin wollen, wird gefragt. Wir nennen artig die Adresse. Nur nicht mit den Beamten anlegen. Noch mehr Trouble brauchen wir heute nicht. Die Fahrt zum Campingplatz führt durch das trostlose Grenzgebiet. Vorbei an unbewohnten Einfamilienhäusern. Die Ruinen welche der Krieg hinterlassen hat, ragen gespenstisch aus der Landschaft. Der Wiederaufbau wirkt armselig und fast alle Häuser sind unbewohnt. Und das 27 Jahre nach Kriegsende. Vereinzelt gibt es kleine Handwerksbetriebe. Sie sind das einzige Lebenszeichen dieser Region.
Wir finden den Campingplatz nicht. Google leitet uns auf einem mit Schlaglöchern übersäten Feldweg in eine dschungelähnliche Sackgasse mit einer verfallenen Hütte. Die App funktioniert hier nicht. Wir suchen eine Gaststätte um wenigstens unseren Hunger zu stillen. Der Wirt weiß nichts von einem Campingplatz und rät uns in Doboj auf einer 24 Stunden-Tankstelle zu übernachten. Auf seinem Parkplatz dürfen wir nicht bleiben.
Nach 10 Kilometern Sucherei, finden wir endlich die Tankstelle. Sie ist vollgeparkt mit LKW. Wir weichen auf einen freien Kiesplatz aus. Als ich endlich ins Bett komme, höre ich, wie ein Brummi knapp neben meinem Fenster einparkt. In der Hoffnung, dass er uns nicht den Seitenspiegel abrasiert, schlafe ich ein. Am nächsten Tag hat der Himmel wieder alle Schleusen offen. Um uns herum der Duft nach Fäkalien. Wir wechseln den Platz, um ohne Würgereiz frühstücken zu können.
Der Scheibenwischer gibt wieder seinen Geist auf. Nachdem es zu regnen aufgehört hat suchen wir eine Werkstatt. Ach ja, ich hätte fast vergessen zu erwähnen, dass Würstelstand an zwei Stellen undicht ist. Feuchte Bettwäsche und Matratzen. Mein ohnehin nie dagewesener Enthusiasmus, was Campen anbelangt, erreicht seinen Tiefpunkt. Die Werkstatt müht sich redlich, das alte Wischerteil zu reparieren und es scheint zu klappen. Es bekommt eine neue Verschraubung verpasst. Bei der Gelegenheit checkt der Mechaniker warum das Womo sich manchmal nicht starten lässt. Es stellt sich heraus, dass der Anlasser defekt ist. Die Beschaffung des Ersatzteils und die Reparatur würden 2 Tage dauern. Das ist uns zu lange. Es bleibt also weiter spannend.
Weiter geht’s über Sarajevo nach Dubrovnik in Kroatien. In Bosnien navigieren wir per Karte, denn Google findet keine Routen. Bosnien ist landschaftlich wunderschön. Bei der Fahrt durch due beiden Nationalparks fühlen wir uns in die Almlandschaften unserer Heimat versetzt. Die steilen Pässe sind eine Herausforderung für den betagten Würstelstand mit seinen 70 Pferdestärken. Für den Techniker auch. Die fehlende Servolenkung fordert in den unzähligen Kurven seine Armmuskulatur. Nach vier Stunden Gekurve kommen wir endlich in Dubrovnik an.
Den Campingplatz kann ich erst nach dem Grenzübergang googeln, denn in Bosnien funktioniert die Navigationsapp nicht. Wir haben Glück und finden einen netten Stellplatz. Die große Anlage ist gut besucht. Immer mehr Camper schätzen den Urlaub außerhalb der Saison. Die Temperaturen liegen zwischen 24 und 28 Grad, das Meer ist angenehm warm und es weht eine erfrischende Brise. Das Duschen genieße ich besonders. Nach der Katzenwäsche auf dem LKW-Parkplatz in Bosnien fühlt es sich herrlich an.
Wir hängen einen Tag Sightseeing in der hoffnungslos überfüllten Altstadt an. Seit dem Serienhit Game of Thrones ist der Ansturm auf die Festungsstadt noch größer geworden. Morgen geht’s weiter nach Montenegro.
Ich werde berichten …
🚐🌍🚐🌍🚐🌍🚐
Wie sagt man so schön- wenn’s dem Esel zu wohl wird, geht er auf’s Eis. In unserem Fall reisen wir mit dem Wohnmobil in die Sommerverlängerung. Über Slowenien, Bosnien, Kroatien, Montenegro und Albanien geht es nach Griechenland.
Würstelstand wurde auf Vordermann gebracht, Undichtheiten und sonstige altersbedingte Schäden behoben. Wir hoffen, nichts übersehen zu haben, denn wenn der Würstelstand für vier Wochen unser Heim wird, sollte er die Mindeststandards an Komfort erfüllen. Ob das auch klappt, werde ich in einem Blog-Tagebuch wöchentlich dokumentieren.
Seit vier Tagen sind wir unterwegs. Die Abreise fielmir auch diesmal nicht leicht. Unser Garten hat sich vom sommerlichen Desaster endlich erholt und strahlt in seiner alten Pracht. Und schon ruft mein Techniker: „Auf zu neuen Projekten!«
Wenigstens steht uns ein bewährter Gartenbetreuer zur Verfügung. Somit bin ich zuversichtlich, dass die Pflanzenpflege diesmal klappt und uns „Eseln“ nach der Rückkehr keine Enttäuschung bevorsteht. Vorsichtshalber habe ich den Status quo fotografiert. Man weiß ja nie …
Besonders viel Freude machen mir die Easy Cheesy Fleischtomaten. Aus einem winzigen Samen ist ein prächtiger Strauch geworden. Ich wünsche mir, dass uns die Früchte bei unserer Rückkehr in sattem Rot entgegen leuchten. 🍅
Aber vorher geht’s auf Balkantour …
Bis dann 💭
🚎🌍🚎🌍🚎🌍🚎🌍
Was du ererbt von deinen Vätern,
verspiel es nicht, du bereust es später-
oder:
Was Robertchen nicht lernt,
lernt Robert nimmermehr.
*Ein Projekt wider dem bittern Ernst
Die frei laufenden Kühe ließen sich auf der schmalen Straße keineswegs aus
der Ruhe bringen und manchmal während der fünf Minuten, in denen wir im
Schritttempo hinterherzockelten hatte ich den Eindruck, sie wollten uns zeigen,
wer hier das Sagen hat.
Unser Ausgangspunkt war eine einladende Almhütte. Die hoben wir uns für eine Jause nach der Wanderung auf. Während des folgenden steilen und steinigen Weges trieb mich der Gedanke an ein kühles Bier in ein paar Stunden weiter. Der Weg war steil, steinig und anstrengend, aber die wunderschöne Landschaft entschädigte uns reichlich. Nach zweieinhalb Stunden erreichten wir unser Ziel. Hier gab es nur uns das Rauschen des Windes in den Lärchen und das Funkeln der Sonne im glasklaren Bergsee. Darin schwammen unzählige Forellenkinder, von denen einzelne keck aus dem Wasser sprangen. Wir waren allein am See und genossen die Stille und den Zauber der unberührten Landschaft.
Am Weg ins Tal bemerkte ich, dass etwas mit meinen Schuhen nicht stimmte. Die
Sohle hielt zwar immer noch verlässlich auf den rutschigen Felsblöcken, aber
irgendetwas war anders. Als wir an einem Wasserfall Rast machten, sah ich die
Bescherung. Beide Sohlen lösten sich auf. Gut, dass wir nicht mehr weit hatten
und die Schuhe von ausgezeichneter Qualität waren. Immerhin hatten sie 24 Jahre
auf den Sohlen und da darf man schon mal schwächeln.
Die Schuhe hielten bis zur Hütte durch. Leider war diese schon geschlossen.
Kein Bier, keine Jause! Die lange Suche nach einem offenen Lokal endete
schließlich erfolgreich in Tamsweg und der Tag mit einem wehmütigen Gang zur Mülltonne.
Schön wars.
🥾👣🥾👣🥾👣🥾
Quäle nie ein Volk zum Scherz,
auch nicht für Krieg,
das bringt nur Schmerz.
*Ein Projekt wider dem bittern Ernst.
Totale Stille. Es dauert ein paar Minuten, bis ich sie bewusst wahrnehme die Stille. Nicht einmal ein Windhauch regt sich. Auch kein Blatt, kein Halm. Nicht eine Vogelstimme ist zu vernehmen. Diese Erfahrung ist so ungewohnt, dass ich angestrengt versuche, die Stille zu hören …
Kurz ist das Summen eines Insektes zu vernehmen, dann ist es auch schon wieder still. Selbst hier in Bergen passiert das nur ganz selten. Es ist Zeit, diesen Moment bewusst zu genießen. Loslassen. Also schließe ich meine Augen und wende mein Gesicht der ungewöhnlich warmen Herbstsonne zu.
Was für ein wundervoller Augenblick …
… gebe ich wieder, wenn sie mich spontan berühren und nachdenklich machen. So wie dieses, welches der Comedy-Drama-Serie „After Life“ entnommen ist. Diese Serie ist britisch, schräg, manchmal angesichts der untergriffigen, ordinären Ausdrucksweise schwer zu ertragen, aber dennoch sehenswert. Das liegt hauptsächlich an der Hauptrolle, welche sehr authentisch von Tony (Ricky Gervais) dargestellt wird. Von seiner Friedhofsbekanntschaft und Schicksalsgenossin Anne (Penelope Wilton) stammt dieses Zitat.
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