Schreiben-Reisen-Lebensbilder
05:30 Tagwache. Zum letzten mal. Bisher sind wir jeden Tag spätestens um halb sieben Uhr Morgens aufgestanden. Heute stehen uns noch sechs Stunden Busfahrt bis zum letzten Hotel bevor. Die längste Fahrt dieser Reise waren sieben Stunden.
Mittagessen gibt es in einem Lokal an der Pan– Amerikanischen Autobahn in dem gerne auch Lastwagenfahrer Rast machen. Hier merkt man den Unterschied zwischen Touristennepp und landesüblichen Preisen. Haben wir in diversen Restaurants bisher zwischen 12 und 23 Dollar pro Person bezahlt, sind es nun sechs Dollar inklusive Getränk. Neben dem Lokal befindet sich ein Souveniershop mit abertausenden T-Shirts und anderer touristischer Massenware. Leider gibt es hier keine individuelle Handarbeit. Seit wir einen wunderschönen handgeschnitzten Tucan in einem Hotel gesehen haben, gefällt uns kein anderer mehr. Leider wollte uns der Hotelbesitzer dieses Kunstwerk nicht verkaufen.
Ein paar hundert Meter weiter machen wir vor einer Brücke halt und beobachten aus sicherer Entfernung mehrere Alligatoren. Unser Guide sagt es sei eine amerikanische Gattung. Sie werden bis zu s Meter Lang. Wir schätzen die Burschen auf fünf bis sechs Meter. Mich gruselt plötzlich, weil ich mir vorstelle, wie es denn wäre, jetzt von der Brücke zu stürzen …
Weiter geht es dem Pazifik entgegen. Ich kann es kaum erwarten, den geliebten Ozean wiederzusehen. 24 Jahre ist es nun her, als ich in der wunderbaren Südsee war und unwillkürlich kommen Erinnerungen hoch. Bodo ist zum ersten Mal am Pazifik. Auch er ist fasziniert von der Weite dieses Ozeans.
Eine Stunde später öffnet sich eine Bucht und er liegt vor uns; El Pazifico, der Friedliche …der größte Ozean der Welt. Sein seidenweiches, 28 Grad warmes Wasser- wie habe ich es vermisst …
Das Hotel ist zur Abwechslung einmal richtig luxuriös.😲Die Einrichtung im spanische Stil ist geschmackvoll aber nicht aufdringlich. Alles blitzt vor Sauberkeit. Die parkähnliche Aussenanlage ist weitläufig und der Weg zum Zimmer ist ganz schön weit. Hier müssen wir auch nicht selbst die Koffer schleppen. Überall nur freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter. Hier scheint jeder Mensch in seinem Beruf seine Berufung gefunden zu haben. Keine Spur von Gastrofrust. Vom Chef bis zur Reinigungskraft.
Auf den blitzblanken Böden im Außenbereich begegnet uns so manche stattliche Echse, die hier auf ein Stück Futter hofft. Faultiere hängen im träge Geäst und Papageien fliegen laut schreiend durch die Lüfte. Majestätisch ziehen Pelikane in exakten Formationen ihre Bahn. Die Aussicht auf den Pazifik ist grandios. Es ist 35 Grad heiß.
Die Klimaanlage im Zimmer hingegen versetzt uns in die Arktis und wir drehen sie auf 25 Grad hoch. Die viel zu kalt eingestellten Klimaanlagen gab es leider auch in den Bussen und im Flugzeug. Am Fenster im Bad entdecken wir einen weiteren Gast, einen Gecko, der sich am Fenster mit seinen Füßchen festgesaugt hat. Unser neues Haustier chen?
Zwei Tage werden wir uns hier genüßlich ausruhen, im warmen Pazifik baden und den tollen Service genießen.