Schreiben-Reisen-Lebensbilder
Die Rumänin Nadia Comăneci war neben der sowjetischen Olga Korbut und als direkte Konkurrentin der Weißrussin Nellie Kim eine der berühmtesten artistischen Gymnastikerinnen der Welt. Sie war 14 Jahre alt, als sie bei der Olympiade in Montreal 1976 am Stufenbarren als erste Turnerin überhaupt die „perfekte 10“ schaffte und die Goldmedaille gewann. Sogar die Anzeigetafel war überfordert, da sie für eine Gesamtbewertung in dieser Höhe nicht konfiguriert war.
Insgesamt gelang ihr diese Bewertung weitere sechsmal. 1980 erhielt sie in Moskau die nächsten beiden Goldmedaillen. Mit ihren innovativen und präzisen Techniken und in der graziösen Ausführung der Übungen war sie damals einzigartig.
Nadja Comăneci wurde im November 1961 in den Karpaten geboren. Schon im Kindergarten begann das energiegeladene Mädchen mit dem Turnen. Bereits mit sieben Jahren wurde sie für Béla Károlyis Schule für experimentelle Gymnastik ausgewählt und begann mit dem äußerst harten Training. Mit neun Jahren nahm sie an ersten Wettbewerben teil und gewann als jüngste Teilnehmerin die rumänischen Meisterschaften. Im Alter von 11 Jahren gewann sie beim Junior Friendship Tournament, einem wichtigen internationalen Treffen für Nachwuchsturner, Allround-Gold, sowie den Titel am Sprung und Stufenbarren.
Danach ging es mit Olympia, Gold und Meistertiteln weiter.
Vor der rumänischen Revolution 1989, der den Sturz von Nicolae Ceaușescu nach sich zog, floh Nadja Comăneci unter spektakulären Umständen über Ungarn und Österreich in die USA. Sie war dabei in Abhängigkeit zur Fluchthelferin geraten, aus der sie die amerikanische Turnlegende Bart Conner befreite. *In einem Artikel der New York Times von 1996 heißt es: „Er half dabei, die Verbindungen herzustellen, die schließlich zu ihrer Flucht aus dieser missbräuchlichen Beziehung und zu einem neuen Leben in Montreal mit einem rumänischen Rugbytrainer und seiner Familie führten.
Ein Jahr lang waren sie Telefonfreunde. Die beiden hatten sich bei der Olympiade 1976 in Montreal kennengelernt. 1990 interviewte Connor die 29-Jährige für den US-Fernsehsender ABC. Anschließend war er Gast bei ihrer Geburtstagsfeier. Daraus entwickelte sich eine Fernbeziehung. 1991 bat er sie, gemeinsam mit ihm die Leitung der Turnschule eines kürzlich verstorbenen Freundes in Oklahoma zu übernehmen. Vier Jahre später verlobten sie sich und heirateten 1996 im ehemaligen Präsidentenpalast von Bukarest.
Die heute 62-Jährige lebt mit ihrem Mann und mit ihrem 17-jährigen Sohn in Oklahoma.
1993 wurde sie als zweite Turnerin nach Olga Korbut in die International Gymnastics Hall of Fame aufgenommen. 2021 wurde sie mit dem Nationalorden „Stern von Rumänien“ mit dem Rang eines Großoffiziers ausgezeichnet. Als Zeichen hoher Wertschätzung und Anerkennung für ihre Sportkarriere“.
*Quellen: Olympics.com/ Wikipedia
* Das ist meine neue Rubrik für das Jahr 2023. Sie wird jeweils an Sonntagen in unregelmäßigen Abständen erscheinen. Es behandelt drei Themenschwerpunkte: Mensch, Natur und Technik. Recherchen erfordern viel Zeit und ich möchte keine halben Sachen machen. Die Beiträge erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Unterschiedliche Sichtweisen habe ich berücksichtigt. Die Conclusio daraus überlasse ich jedem Leser selbst.
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Ich kann mich nicht an sie erinnern, habe mir aber das Video angesehen. Sofort musste ich an den Ausspruch des Orthopäden während meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin denken: „Meine Damen, Highheels und Leistungssport, besonders Turnen, ist absolutes Gift für ihren Körper, also lassen Sie und Ihre Kinder die Finger davon!“
ICH habe mich dran gehalten.
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