Schreiben-Reisen-Lebensbilder
Bled, Slowenien, 5 Uhr früh.
Ich kann nicht schlafen, also schreibe ich. Das Wohnmobilleben verändert den Schlafrhythmus. Da wir viel zu Fuß unternehmen, um neue Eindrücke zu sammeln, sind wir früher reif für’s Bett. So werden aus zwei schwer einschlafenden „Nachteulen“ eventuell doch noch früh zwitschernde Lerchen😉.
Wir sind wieder unterwegs. Sechs Wochen sollen es diesmal werden. Im neuen Wohnmobil, das wir MUCKI getauft haben. Unseren Würstelstand, (Hobby- Baujahr 90) haben wir verkauft und ein fünf Jahre jüngeres Modell erworben. Es hat um 20 PS mehr und sogar eine Servolenkung. Das Teil ist gut in Schuss und sein Innenleben ist dank des Holzausbaus heimelig und gemütlich.

Wie schon im vergangenen Jahr bereisen wir die Balkanroute. Über Slowenien, Kroatien, Montenegro und Albanien mit Endziel Griechenland und wieder retour. Diesmal haben wir uns kürzere Etappen und längere Aufenthalte vorgenommen. Bin gespannt, ob das bei uns unruhigen Geistern klappt.
Bled ist eine touristisch überlaufene Gemeinde ohne Kern, was mich angesichts des historischen Hintergrundes wundert. Das schönste daran, ist der romantische See. Es fällt uns auch sofort die Burg ins Auge, die wir über einen gut ausgebauten Wandersteig erklimmen. Die Aussicht ist atemberaubend schön, die Gastronomie atemberaubend teuer, aber das Eine bedingt ja meistens das Andere. Die Burg ist ein Geschenk König Heinrichs des II an den Bischof von Brixen. (1004). Das waren halt noch Geschenke …





Auf dem Weg zurück kommen wir an einer verfallenen Villa vorbei, die einst dem Schweizer Stofffärber und Naturheiler Arnold RIKLI gehörte. Dieser außergewöhnliche Mann ist im Ort eine Berühmtheit. Es ist schade, dass der aktuelle Eigentümer dieses hübsche Anwesen am See verkommen lässt und ihm den gebührenden Respekt versagt. Vermutlich ist es für den Investor lediglich ein Spekulationsobjekt.




Morgen werden wir nach Ljubljana reisen. Wie immer suchen und finden wir die Stellplätze auf Google. Unweit der Stadt entdecken wir einen um 26 Euro pro Tag.
Die 56 km nach Ljubljana bringen wir flott hinter uns. Der Stellplatz ist von sagen wir ‚einfacher Ausstattung‘ und ein Taxi bringt uns für wohlfeile sechsfünfzig in das fünf Kilometer entfernte Stadtzentrum.
Dann passiert mir ein folgenschwerer Fehler. Zu Beginn des Stadtbummels entdecke ich eine Burg und tue das meinem Techniker kund. Der hat anscheinend in Bled einen Castell-Virus eingefangen und will sofort dorthin. Ich aber, habe heute null Bock auf Burg, sondern viel Lust auf Stadt. Leider setzt sich der Techniker durch and I am not amused.😏




Erst am späten Nachmittag tauchen wir in das rege Leben der Altstadt ein. Hier ist das altösterreichischem Flair noch überall zu sehen und zu spüren. Entlang des Flusses Ljubljanica befinden sich unzählige Bistros, Bars und Gastgärten. Alter Baumbestand spendet kühlen Schatten. Die wohltuende Atmosphäre entspannt uns und der Tag ist gerettet.






Wir gönnen uns ein köstliches Eis an der endlos langen Promenade und zum Abschluss zwei Gläser Wein in einer urigen Kneipe. Im Bistro am Campingplatz essen wir zu Abend. Das ist trotz der guten Mahlzeit etwas bedauerlich, denn die Zeit in der Stadt war einfach zu kurz. Doch heute ist nicht alle Tage. Wir kommen wieder, keine Frage🐉

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Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
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Jetzt fällt mir noch was ein: Wenn ihr in Albanien seid und evtl. in Durrës vorbeikommt: guten Fisch in Durrës gibt‘s im Charlie Max Marina in der Rruga Curilla. Ganz toll mit herrlichem Blick übers Meer. Der Weg dorthin ist seeeehr abenteuerlich. Aber es lohnt sich!
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Danke Eva. Ist eine Burg in der Nähe??? Kommen wir mit dem Womo dort hin?
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Ein venezianischer Turm in der Innenstadt und ein Amphitheater würde es zur Abwechslung geben. 😉
Die Zufahrtsstraße ist besch… fand ich. Der Römer empfand sie als ganz normal. Er ist aber immer nur Beifahrer. Ungeteert, unbeleuchtet, bergauf, bergab. Bei Google Maps schaut‘s gar nicht mehr so schlimm aus wie es sich angefühlt hat. 😄 Aber breit war die Straße.
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Ok. Danke
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Wunderschöne Fotos – ich habe mich sofort in das rote mit der Wendeltreppe verliebt. – Die genauen Reiserouten kenne ich nicht, aber meine Tochter macht das alles in diesen Gegenden seit Jahren mit dem Fahrrad – ganz allein mit voller Ausrüstung – ich finde das faszinierend. Da sie den Orientierungssinn vom Vater geerbt und die Sprachbegabung für fast alle Sprachen selbst entwickelt hat, macht sie das hervorragend.
Noch wundervolle knappe 6 Wochen für euch!
Lieben Gruß von Clara
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Da hat sich König Heinrich II nicht lumpen lassen! Ein klasse Bericht – ich musste sehr grinsen. 😄 Habt‘s fein und hoffentlich wird der Burgen-Virus nichts chronisches beim Techniker 😉
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Doch- heute 🏰 wieder …😏lglore
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Ich fühle mit dir…. 🙁 LG, Eva
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Danke fürs Teilen, freue mich schon auf weitere Beiträge.
Liebe Grüße, Roland
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Gerne lieber Roland und herzliche Grüße aus dem Süden.
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Ljubljana hat was. Schade, dass du die schöne Stadt nicht etwas länger erkunden konntest.
Somit hast du für den nächsten Halt einen Bonus für einen Stadtrundgang.
😉
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Ja, den hab ich🙂lg
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Ah, sehr schön! Ljubljana könnte mir wohl auch gefallen. Danke für die Eindrücke! Ich an deiner Stelle hätte mich wohl gleich in die Stadt abgeseilt und den Burgfan alleine losziehen lassen 😎.
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… was ich bei nächster Gelegenheit tun werde …🙂 lglore
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