Muckis Reisen 5 🚌 Montenegro und Albanien☀️🌊

*Ulcinj/Montenegro

Ulcinj bietet am kilometerlangen Strand reichlich Auswahl an Campingplätzen. Wie im Vorjahr wählen wir MCM. Hauptsächlich wegen der Wäscherei und einem Restaurant, das wir in guter Erinnerung haben.

Prächtiger Sonnenuntergang auf der Terrasse des Restaurants

Außer uns befinden sich nur mehr eine Handvoll Camper am Gelände. Wir wählen einen schattigen Platz. Es noch sehr warm. Jeden Tag um die 28-30 Grad. 
Nachdem wir uns eingerichtet haben, stapfen wir durch den Sand ins Restaurant. Dort empfängt uns ein Höllenlärm. Es tobt eine montenegrinische Hochzeit, und die Liveband gibt ihr Bestes, um unsere Gehörgänge zu malträtieren. Selbst im Außenbereich ist die Lautstärke kaum auszuhalten. Der Kellner bietet uns an, trotz geschlossener Gesellschaft etwas zu servieren. Wir haben die Wahl zwischen zwei Gerichten und bestellen.

Plötzlich baut sich ein kleiner Junge vor uns auf. Mit selbstbewusster und vorwurfsvoll klingender Stimme doziert er irgendetwas in seiner Landessprache, das wir nicht verstehen. Es klingt, als seien wir hier fehl am Platz, womit er eventuell recht hat. Wir ziehen uns zurück. Ohnehin sind wir müde, denn 500 Kilometer in Muckis heißer Fahrerkabine waren anstrengend.

Am nächsten Tag bringe ich die Wäsche in die Reinigung und danach marschieren wir an den Strand. Es bläst eine steiffe Brise und das 24 Grad warme Meer brandet heftig. An Schwimmen ist nicht zu denken. Wir wechseln an den Pool und bei näherer Betrachtung stellen wir fest, dass die Anlage zusehends verkommt. Aber das ist nicht nur hier der Fall. Überall fehlt Geld für notwendige Investitionen. Bei den niedrigen Preisen nicht verwunderlich. Für zwei Nächte inklusive Strom und Wasser und zwei Maschinenladungen Wäsche bezahlen wir 60 Euro.

Dabei scheint die Region an der Küste relativ wohlhabend, wogegen im Landesinneren Armut herrscht. Es bleibt abzuwarten, wie sich Montenegro entwickelt. Ob es aus eigener Kraft gelingt oder von ausländischen Investoren abhängig bleibt.

*Vlora/Albanien

Muckis Fahrerkabine ist weiterhin gut temperiert. Wir schwitzen und erkennen, dass eine Klimaanlage nicht die schlechteste Idee wäre. Wenn die Belüftung auf höchste Stufe läuft, rasselt der Ventilator als ob sich Kieselsteine darin verfangen hätten. Auf Dauer nicht auszuhalten. „Sehr aufwendig zu reparieren“, sagt der Techniker. Vielleicht erwischen wir wie im Vorjahr durch Zufall einen Wunderwuzzi, der uns den Lüfter repariert …

Highlight des Tages🥳

Zufällig geraten wir auf der Autobahn in einen bestens gelaunten Hochzeits-Konvoi und erhaschen sogar einen Blick auf die strahlende Braut👍

👀👍

Tanken ist in Albanien teurer (1,92-2,04) als in Montenegro (1.59). Man kann mit Euro bezahlen, aber es gilt landesweit der Lekë. 100 Lekë entsprechen einem Euro.

Da Google Maps in Albanien nicht funktioniert, haben wir uns ein Navi zugelegt. Blöderweise habe ich nicht daran gedacht, die Karten via PC auf den neuesten Stand zu bringen. Bin sonst so eine Prepperin, aber ausgerechnet diesmal …
Natürlich erkennt das Gerät die inzwischen neu gebauten, EU- finanzierten Autobahnen und die Ausfahrt zum geplanten Campingplatz in Apollonia nicht. Obwohl ein Straßenschild darauf hinweist, fahren wir daran vorbei.

Technikglaube vor Verkehrsschild. Weit haben wir es gebracht.😏

Die nächste Ausfahrtsmöglichkeit ist Vlora. Das war nicht geplant und aufgrund des neuen Navis finde ich den Campingplatz in Stadtnähe nicht. Bis ich draufkomme, wie das neue Gerät tickt, vergeht eine nervige Kurverei durch die Stadt.

Hier fährt jeder, wie er will, wo er will und ohne Rücksicht auf Verluste. Immerhin irren wir durch die drittgrößte Stadt Albaniens. Vlora wirkt auf uns modern und voller Leben und die Strandpromenade kann es mit so manchen Urlaubsorten an der französischen Riviera aufnehmen.

Am Ende leitet uns das Navi doch noch an einen hübschen Campingplatz direkt am Meer. Hier essen wir ausgezeichnet zu Abend und erholen uns von der langen Fahrt. Ein kleiner Spaziergang rundet den Tag ab, bevor wir sanft entschlummern. 

Gut und böse

Wir bleiben zwei Tage und machen gute wie schlechte Erfahrungen. Diesmal mit Öffis. Die Buslinie in die Stadt akzeptiert Euro als Zahlungsmittel, die Linie zurück nicht. Bei der Rückfahrt zeigen wir dem Buslenker die Zieladresse und fragen, ob das die richtige Linie sei. Er nickt und verweist bezüglich Bezahlung auf einen weiteren Mitarbeiter. Der wiederum akzeptiert keine Euro und fordert uns auf die zwei Euro in Lekë zu bezahlen, oder an der nächsten Station auszusteigen. Eine Frau bekommt das mit und will das Geld für uns auslegen. Das passt dem Kartenverkäufer nicht. Er versucht, die Frau davon abzuhalten. Die hilfsbereite Seele besteht aber darauf. Mein Mann will ihr den Betrag in Euro ersetzen. Sie nimmt das Geld nicht an. Als „westliche Kapitalisten“ ist uns das äußerst unangenehm. Als kleinen Ausgleich bietet ihr mein Mann Weintrauben an, die er gerade in der Stadt erworben hat. Wenigstens das nimmt sie an. Kurz darauf kehrt der Bus um und hält. Alle Fahrgäste inklusive Lenker und der unfreundliche Billetteur steigen aus.

Was nun? Wir warten ab und bleiben sitzen. Neue Fahrgäste steigen ein. Fahrer und Kartenverkäufer ebenfalls. Und jetzt kommt das Beste; wir müssten uns abermals Karten kaufen, keift der Billetteur. Wir befänden uns auf einer neuen Route, obwohl wir gerade einmal zwei Kilometer gefahren sind und der Bus lediglich in der Innenstadt verkehrt, wie sich jetzt herausstellt.

Es reicht! Wir steigen aus und nehmen ein Taxi. 

*Mehr Infos zu Ulcinj und Vlora sind in den Überschriften verlinkt.👀


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2 Comments on “Muckis Reisen 5 🚌 Montenegro und Albanien☀️🌊

  1. Die Busfahrt könnte man auch als „Albanien in a nutshell“ bezeichnen. Die Hilfsbereitschaft, das Geben von Herzen, auf der anderen Seite die Dickköpfigkeit, das sinnlose Insistieren, die Unfähigkeit klar zu kommunizieren (Die Linie endet gleich, fahren Sie ohne Ticket mit und kaufen Sie sich eins in 2km, das reicht). Hach, Lore, wer eine Reise tut, der kann etwas erleben! 😄 Und diesmal bin ich es, die die Geschichten lachend liest und froh ist, sie nicht erleben zu müssen. Ganz liebe Grüße an euch!

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