Was ist bloß mit uns los?

Langsam wird’s. Wir genesen. Die Lungenentzündung meines Mannes heilt hoffentlich noch bis zur Gänze aus. Es hört sich noch nicht danach an. Meine Grippe war von kurzer Dauer. Eine Nacht mit hohem Fieber. Eine Woche Husten und Schnupfen.

Ungeduld

Kaum tritt etwas Besserung ein, gehts schon wieder los. Den Techniker, ungeduldig wie immer, zieht es in den Garten. Angeblich nur, um ein wenig zu spazieren. Aber ich kenne ihn. Kaum hat sein Auge eine Herausforderung erfasst, packt er sie am Schopf. Aus ein wenig herum Spazieren, wird:
Ein bisschen könnte ich tun. Und weil es gerade passt, ein wenig mehr.
Auf jeden Fall kehrt mein Held völlig erschöpft kurz vor Sonnenuntergang zurück und schenkt mir einen Mitleid erregenden Blick.
Nix Mitleid. Schelte!

Und selbst?

Ich bin keinen Deut besser. Dem Anlass entsprechend, hätte ich vielleicht auch im Bett bleiben sollen. Aber mein Immunsystem arbeitet gut und schnell, und das wohl auch deshalb, weil ich auf natürliche Heilmethoden setze. Ich lasse nur selten pharmazeutische Substanzen in meinen Körper. Ich fühle mich einigermaßen und deshalb wusle ich auch schon wieder herum.

Unruhige Geister

Das Thema ist die ständige Unruhe, die in uns arbeitet. Dieses immer etwas tun müssen, das nicht nachlassen können. Wir funktionieren. Ein innere Antreiber, der auch mich im Griff hat. Vermutlich liegt es an der wilhelminischen Erziehung. Faulheit und Müßiggang waren strafbar. Bei meinem Techniker war das zwar nicht der Fall, aber auch er ist ein Getriebener.

Ehrgeiz

Mit der viel zitierten Work-Life-Balance fangen wir beide wenig an. Aktiv bleiben ist uns wichtig. Seit einiger Zeit allerdings, tendiere  zumindest ich dazu, etwas kürzer zu treten. Ich wünsche mir etwas Unaufwändigeres, als unser großes Haus mit Garten. Aber dann schaue ich aus dem Fenster und erfreue mich an der herrlichen Natur und dem wunderbaren Ausblick und weiß, dass ich ihn nicht missen möchte.

Und vermutlich dauert dieses Gefühl ohnehin nur so lange, bis wir wieder gesund sind.

Das ist mit uns los. Und bei euch so?

Schönen Sonntag 🔆🔆🔆🔆


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10 Comments on “Was ist bloß mit uns los?

  1. wenn ich krank bin, bin ich krank und bleibe im Bett. Mein Immunsystem funktioniert aus denselben Gründen gut, also ist das Ende der Erkrankung abzusehen. Entspannung und Müßiggang sind herrlich, wenn ein anderer derweil für mich sorgt. Gute Besserung euch beiden!

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  2. Den Müßiggang mit mehr Balance zur Arbeit kennen die älteren Generationen wohl eher kaum. Ich musste (durfte 😉 ) bereits als 12jährige in der Bäckerei meiner Eltern mitarbeiten. Das prägt!
    Weiterhin gute Genesung. Natürlich ist immer das Beste. Ich halte es ebenso.
    Viele Grüße aus Schliersee
    Ulrike

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  3. Es ist so schwer, nur (krank) zu sein ohne etwas machen oder schaffen zu können. Ich kenne das auch richtig gut, versuche mir inzwischen aber einen Tag extra zu geben, damit ich nicht noch vermeintlicher Besserung gleich wieder ausfalle. Auch wenn es mir schwerfällt. Einen tollen Blick habt Ihr! Gute Besserung!

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