Schreiben-Reisen-Lebensbilder
Diesmal habe ich es gar nicht mitbekommen. Fast. Bis es krachte. Zwischen meinem Techniker und mir. Ich zog mich zurĂŒck. Da ich ohnehin an einem neuen Manuskript arbeite, kein Fehler. Aber ich merke, irgendetwas stimmt nicht. Ich bin unruhig und fahrig. Aufkeimender Lagerkoller? Schon beim Kochen ĂŒberkamen mich Zweifel, ob es denn heute gelingen kann … Aber das habe ich hingekriegt.
Ein Blick auf den Kalender brachte Licht ins Dunkel. Vollmond. Na klar! Und weil es gerade so gut passt;
Eine meiner Kurzgeschichten:
Wie heiĂt es so schön in einem Lied:
Guter Mond, du gehst so stille durch die Abendwolken hin; deines Schöpfers weiser Wille hieà auf jener Bahn dich ziehn.
Von wegen. Schon Tage zuvor ĂŒberkommt mich eine gewisse Unruhe. NervositĂ€t und SensibilitĂ€t steigen. Ein falsches Wort genĂŒgt. Ich bin gekrĂ€nkt. Alles um mich herum scheint fokussierter und klarer. Fehler und Ungereimtheiten treten deutlicher hervor. Ich beginne zu hinterfragen und zu grĂŒbeln. Ich sehe alles. Mir entgeht nichts. Mein Techniker kann tun, was er will, es passt nichts. Was soll das fĂŒr ein weiser Wille sein, wenn es einen den Schlaf raubt! Nachts jagen alle möglichen Gedanken durch meinen Kopf. FĂŒr alle Probleme scheint es plötzlich eine Lösung zu geben. Auch fallen mir die wildesten Geschichten ein. Ich sollte diese gleich zu Papier bringen, denn wenn der Anfall vorĂŒber ist, erscheinen sie mir absurd.
Leuchte freundlich jedem MĂŒden in das stille KĂ€mmerlein. Und dein Schimmer gieĂe Frieden ins bedrĂ€ngte Herz hinein.
Ja, genau! Als Nachteule schlafe ich vor Mitternacht ohnehin nie ein, aber bei Vollmond bin ich bis zwei, drei Uhr morgens hellwach. Ich könnte BĂ€ume ausreiĂen und wĂ€re bereit, die Welt zu retten. Unruhig wĂ€lze ich mich hin und her, probiere Einschlaftechniken aus wie; Schafe zĂ€hlen und Yogatricks, aber nichts hilft.
Irgendwann gegen vier Uhr schlafe ich endlich ein. Am nĂ€chsten Morgen bin ich gerĂ€dert und gereizt. Der Techniker bemerkt dazu lakonisch; âdas mit dem Mond bildest du dir nur ein. Es gibt keine Beweise.â
Was fĂŒr Beweise? Ich bin selbst der beste Beweis.
Nun habe ich eine Àltere Version des Liedtextes gefunden. Die gefÀllt mir besser und entspricht mehr meinen Erfahrungen. Sie lautet:
Guter Mond, du gehst so stille in den Abendwolken hin, bist so ruhig und ich fĂŒhle, dass ich ohne Ruhe bin! Traurig folgen meine Blicke deiner milden, heitern Bahn; oh, wie hart ist das Geschicke, dass ich dir nicht folgen kann! Guter Mond, dir will ichâs klagen, was mein banges Herze krĂ€nkt und bei allen meinen Plagen die betrĂŒbte Seele denkt. Guter Mond, du sollst es wissen, weil du so verschwiegen bist, warum meine TrĂ€nen flieĂen und mein Herz so traurig ist.
Keine Ruhe, gekrĂ€nktes Herz, Plagen und betrĂŒbte Seele.
Genau so ist es! Vermutlich hat man den Text nur geĂ€ndert, um dem Mond zu einem besseren Image zu verhelfen und Millionen âMondfĂŒhligenâ die Vorurteile zu nehmen. Aus vielen GesprĂ€chen mit Freunden weiĂ ich, dass es nicht nur mir so geht. Streit, VerĂ€nderung und Trennungen fallen oft in diese Zeit. âPapperlapappâ werden die einen sagen, âgenau so ist es- die anderen.â
Es gibt auch Gutes im Zusammenhang mit Mondphasen. Erfahrungen in der Arbeit mit Holz oder andere Bereiche in Haus und Garten. Ich harre der Mondphasen, die noch kommen. Man muss das Beste daraus machen. Und ich sollte ohnehin mal was âWildesâ zu PC bringen … đ
Liebe Lore,
auch ich bin sehr Vollmond-gspĂŒrig, genauso wie mein Mann.
Aber nicht jeden davon empfinde ich als negativ anstrengend.
Wie du auch sagst, manchmal ist es einfach eine erhöhte glasklare WahrnehmungsfĂ€higkeit und hohe Energie, manchmal plagen mich diese Energien auch. Je nachdem…
Beweise brauche ich keine, ich weiĂ, dass der Vollmond etwas mit uns macht. Wie auch immer man das erklĂ€ren möchte.
Liebe GrĂŒĂe
Marion
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Echt schon spannend, der Einfluss des Mondes auf uns. Heute FrĂŒh meinte mein Bub, als er den schönen Mond untergehen sah, er fĂ€nde den Mond so toll und er freue sich so, wenn Vollmond sei. Als ich ihm erzĂ€hlte, dass manche Menschen dann nicht gut schlafen können, kam die Antwort: âAber wir zwei, wir schlafen so gut bei Vollmond. Sicher deshalb, weil wir den Vollmond soo gern mögenâ! Logik des FĂŒnfjĂ€hrigen đ. DafĂŒr hatâs uns bei Neumond…
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Pingback: Richtigstellung âđ – lopadistory
Hier istâs genauso. Das Kind ist extrem aufgekratzt und schlĂ€ft schlecht bis gar nicht. đ€Ș Und in meinem Kopf gibt es in diesen NĂ€chten fĂŒr jede Lösung ein Problem. đ Liebe GrĂŒĂe aus Frankfurt, Eva
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