Wien, Wien nur du allein …

Nach sechs Wochen Sonne und Meer, Gartenarbeit und Wiederherstellung des häuslichen Alltags, ging es letztes Wochenende nach Wien. Mein Techniker, der gebürtiger Wiener ist, freute sich schon sehr. Bei mir sind es immer gemischte Gefühle, denn Wien ist zu dieser Jahreszeit eine windige Stadt und das im wörtlichen Sinn. Und so war es dann auch. Windig und kühl, aber trotzdem eine Reise wert.

Das Konzert

Wir hatten ein Konzert Arrangement mit Hotel gebucht. Unser Wunsch war es, André Rieu, dessen Konzerte wir nur vom Fernsehen kennen, einmal live zu sehen. Die Wiener Stadthalle, welche 16.000 Menschen fasst, war brechend voll und alsbald stellte sich Tanzstimmung ein.

Die Bühne samt Orchestermusiker erinnerte uns farblich an Zuckerguss. Das Programm eine Fülle von Gassenhauern von der Klassik über Operette bis hin zum Musical. Wie üblich wurden Dudelsackpfeiffer aufgefahren. Die kamen aus dem österreichischen Burgenland. Wir haben keinen Vergleich, ob sie echten Schotte das Wasser reichen können, aber das Publikum war begeistert. Wir ehrlich gesagt nicht so, obwohl wir uns hätten denken können, dass dieses Orchester den Wiener Philharmonikern nichts entgegenzusetzen hat. Im Großen und Ganzen aber war es ein entspannter Abend, der auch uns zum Mitwippen und Schunkeln verführte.

Die Albertina

In der Albertina, gab es neben Michelangelo und den üblichen Klassikern eine Ausstellung von Gottfried Helnwein. An diesem Künstler fasziniert mich sein Können, was Details anbelangt. Sein feiner Pinselstrich zog mich minutenlang in den Bann.

Völlig anders reagierte mein Techniker. Obwohl er die Kunstwerke vom technischen Können bewunderte, fand er einige Motive äußerst verstörend. Kann ich verstehen, denn es war oft nicht einfach, trotz der erklärenden Texte, die Bildsprache des Meisters nachzuvollziehen. Die Porträts schwerverletzter Kriegsveteranen aus dem 1. Weltkrieg (mittleres Bild, 2. Reihe Mitte) fand selbst ich schockierend. Und das war noch nicht das grausamste. Den freundlichen Diskurs zwischen Hitler und Minnie Maus fand ich interessant, weil er vielerlei Interpretationen freien Lauf lässt.

Zum 75. Geburtstag von Gottfried Helnwein zeigt die ALBERTINA eine große Ausstellung der Werke der letzten drei Jahrzehnte. Das Werk des in Wien geborenen Künstlers Gottfried Helnwein ist von der Auseinandersetzung mit den Themen Schmerz, Verletzung und Gewalt geprägt. Als zentrales Motiv dient ihm die Figur des verletzbaren und wehrlosen Kindes, das stellvertretend alle psychologischen und gesellschaftlichen Ängste verkörpert.

Seine hyperrealistischen Bilder, die immer nach einer fotografischen Vorlage entstehen, bestechen durch ihre technische Perfektion. Helnwein gilt bis heute als Provokateur, übt er doch von Beginn an mit seinen Werken Kritik an der Gesellschaft: „Meine Arbeit war eigentlich immer ein Versuch, mit dem, was auf mich wirkt, zurechtzukommen oder darauf zu reagieren.“

Die Ausstellung ist von 25. Oktober 2023 bis 11. Februar 2024 in der ALBERTINA zu sehen.

Text von der HP der Albertina

Von Monet bis Picasso (Sammlung Batlina)

Auch hier hatten wir wieder einmal den Eindruck, dass auch sehr viel Glück und Gönnertum zu Ruhm und Ehren in der Kunst führt. Wenn auch die Künstler selbst nicht immer von ihren Werken profitierten, so wenigstens der Kunsthandel.

Habt ihr alle erkannt? Beim Bild unten rechts in der zweiten Reihe hätten wir nie Edvard Munch vermutet. Obwohl, im Vordergrund am Boden die Augen …
Unser beider Favorit; das letzte Bild von Egger Lienz. Kraftvoll, martialisch, klar …
Beinahe wie wir …

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