Muckis Reisen 10 🚌 Alltag im Camper

»Alltag«, werden jetzt einige denken. »Ist doch Urlaub!«. Na ja, nicht ganz. Mucki muss gefahren und gewartet werden und das ist in unserem Fall relativ oft. Wir bleiben maximal vier Tage an einem Platz. Das heißt Möbel, Bodenmatte, Stabilisatoren, Keile, rein und raus. Fäkalienbox leeren und reinigen (Das ist üblicherweise Männersch…) im wahrsten Sinne des Wortes), Grauwassertank leeren. Selten ist der Stellplatz eben. Dann muss ausgeglichen werden. Ist der Boden sandig, ist es auch der Lebensraum. Da heißt es dahinter sein, damit wir nicht VERsanden. Gibt es am Platz eine Waschmaschine, wird Wäsche gewaschen.

In der Regel bleiben wir zwei Tage an einem Standort. Wir sind Reisende und keine tagtäglich vor dem Womo sitzenden. Das heißt, Routen und Stellplätze organisieren, Ausflüge planen. Wir machen das meistens über Google. Durch den heurigen Reinfall mit dem Navi wissen wir diese Methode wieder zu schätzen. Viele Zeit-Ungebundene wie wir sind auf den Nachsaison-Geschmack gekommen und es wird immer mehr. So mancher Platz war heuer ausgebucht.

Griechenland, 21. Oktober: Voll.

Das hat seinen Grund. An vielen Stränden Griechenlands kann man selbst im November noch baden. Von Wanderungen und Radtouren ganz zu schweigen. Das belebt die ehemals ruhige Nachsaison immer mehr.

Will man heutzutage allein sein, muss man frei stehen. In Griechenland und auch andernorts kein Problem. Es wird meistens toleriert. Ich mag es halt nicht, weil ich am Ende des Tages gerne mit Süßwasser dusche. Salz auf der Haut mag wie im gleichnamigen Film zwar romantisch sein, ist aber nichts für mich. Verschwitzt und klebrig in der klammen Bettwäsche – nein danke. Mein Techniker ist, was das anbelangt, eher entspannt. Ich nicht. Bin ich halt mal Zicke. Was soll’s.

Aber Komfort kostet. Für eine Nacht am Campingplatz inklusive Stromanschluss und Wasser haben wir bisher zwischen 17 und 35 Euro bezahlt. Wer in der Nachsaison unterwegs ist, tut gut daran, sich Camping-Rabattkarten zuzulegen. Das reduziert die Stellplatzkosten um bis zu 50%! Das mag auch mit ein Grund sein, warum immer mehr Camper die Nachsaison nutzen.

Die Routine

Der Tag beginnt bei uns beiden mit einer Runde Gymnastik und Yoga und dann geht’s ab in die mehr oder weniger saubere Dusche. 
Was das anbelangt, haben wir schon einiges erlebt. Von: Um Himmels willen, nur nicht die vor Dreck starrenden Fliesen berühren, bis hin zu blitzsauberen Waschhäusern, war alles dabei. Natürlich könnten wir auch an Bord duschen, aber das ist eng und aufwendig, denn Mucki hat keine separate Duschkabine. Außerdem ist der Wasservorrat an Bord begrenzt.

Das Bad

Danach frühstücken wir ausgiebig. Dauerwurst, Konserven und die unabdingbare Spezialmargarine für den Techniker wurden ausreichend gebunkert. Das Ganze ergänzen wir mit frischem Obst und Gemüse aus den Geschäften vor Ort. Am Sonntag gibt’s als Highlight ein gekochtes Ei. Anschließend reinige ich das Geschirr an dem dafür vorgesehenen Ort am Platz.

Hygiene wird überbewertet …

Nach dem Frühstück genießen wir das kristallklare Meer, liegen faul in der Sonne oder erkunden die Umgebung. Während ich an meinem Blog schreibe, lese oder mit Hausfrauenkram beschäftigt bin, tauscht der Techniker Erfahrungen mit anderen Campern aus oder geht seiner Lieblingsbeschäftigung, allen Unwissenden gute Ratschläge erteilen, nach. Abends gehen wir essen. Im Womo koche ich selten. Außer, mein Mann sehnt sich nach meinen Kochkünsten. Dann gibt es ein einfaches Gericht, wie zum Beispiel Spaghetti.

Kochen mit Aussicht
Spaghetti schmecken immer …

Die Campingplätze

In den letzten Jahren sind sie auch in der Nachsaison gut belegt bis ausgebucht. Aber es gibt sie noch – die ruhigen Ecken. Meist liegen sie abseits der Metropolen. Aufgrund der erhöhten Reichweiten mittels Elektro- und Motorrädern, die beinahe jeder Camper dabei hat, sind ein paar Kilometer Entfernung zum Ort des Begehrens kein Problem mehr. Campen boomt. Montenegro, Mazedonien und Albanien sind längst keine Geheimtipps mehr. Selbst Nordeuropa ist überlaufen. Autarkes, freies Campen wäre eine Möglichkeit, dem Rummel zu entfliehen. Aber das ist, wie zuvor erwähnt, nicht meins.

Schlafzimmer

Langsam an die Rückreise denken …

Bald müssen wir uns entscheiden; Fähre von Patras oder Igoumenitsa nach Bari oder Rückweg über Land. Eine Nacht auf dem Schiff nach Italien und circa 1000 km bis nach Hause oder 1600 km über Mazedonien, Serbien, Ungarn und Wien nach Salzburg. Gerade sind wir in Igoumenitsa angekommen. Hier ist es wesentlich wärmer als am Peloponnes. Starker Südwind, 30 Grad! Deshalb: nur kein Stress. Schaun wir mal, dann seh’n wir’s schon …

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6 Comments on “Muckis Reisen 10 🚌 Alltag im Camper

    • Liebe Elke wir sind selbst keine Fans des traditionellen Campings, sondern sehen uns eher als Reisende. Land und Leute kennenzulernen ist für interessant. Stundenlang vor dem Camper hocken nicht. Aber jeder, wie er es mag.😉Herzliche Grüße aus Griechenland

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