Was wurde aus Fix&Foxi, Lupo und Co?

Einige werden sich fragen: Was soll das sein? Wer nie Fan von deutschen Comics war, der kann mit diesem Gespann vermutlich nichts anfangen. Da ich jedoch in jungen Jahren eine eifrige Comic-Leserin war, was übrigens meinen Eltern außerordentlich missfiel, schreibe ich heute über einen Schöpfer dieser kindlichen Fantasiewelten. In weniger als einem Monat ist Heiliger Abend. Vielleicht regt dieser Blogbeitrag dazu an, dass irgendwo ein Comic unter dem Weihnachtsbaum liegt. Die Kinder freuen sich. Versprochen.

Rolf Kauka (Deutschlands Walt Disney)

Rolf Kauka wurde 1917 in Markranstädt bei Leipzig geboren. Nach dem Krieg wurde er zum Pionier der Comic-Zeichnung in Deutschland. Schon als Schüler entwarf er Cartoons für das Weißenfelser Tagblatt.
Er schloss eine Lehre zum Drogeriehelfer ab, wurde im Krieg Kanonier und später Berufsoffizier.
1943: Heirat mit der Arzthelferin Erika Bahre. Die gemeinsame Tochter Mascha wird später als Unterstützerin indigener Völker bekannt werden und 2002 Amazonica gründen.
1947: Gründung des Rolf Kauka Verlages mit zahlreichen Sachbüchern diverser Autoren.
1952: Das erste Heft des Jugendmagazins Colombo erscheint. Darin befinden sich erste Zeichnungen von Fix und Foxi. Auch Dagobert taucht erstmals darin auf.

Gemeinsam mit dem Erich Pabel Verlag erscheint 1953 Till Eulenspiegel. Fix und Foxi werden schnell zu Lieblingen der Leserschaft. Daraufhin wird die Reihe nach den roten Füchslein benannt. 1965 befindet sich das Magazin auf dem Höhepunkt seiner Popularität. Laut Rolf Kauka sollen die Comics international 750 Millionen mal verkauft worden sein. Die Reihe läuft bis 1994 mit 2.018 Ausgaben. Die Hefte enthalten nicht nur Geschichten, sondern auch Poster, Sammelseiten und Bastelbögen. In jedem Heft spricht Kauka die jungen Leser mit einer Kolumne persönlich an. Mit dem Vorschulmagazin Bussi Bär erreicht er ein noch jüngeres Publikum.
(Bildquellen: http://biogra.100ws.com/kauka.htm)

1966 beendet Kauka die Zusammenarbeit mit Pabel und verlegt seine Publikationen bei der Schweizer Gevacur AG.

Illustratoren und Zeichner

Die Zeichner Rolf Kaukas kommen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Spanien und Italien. Im Laufe der 80 Sie erschaffen insgesamt 80 Comic-Charaktere. Kauka erwirbt aber auch Lizenzen. Unter anderem für die Schlümpfe, Lucky Luke und auch für Asterix. Allerdings entziehen die französischen Urheber Kauka die Lizenz, da Kauka aus dem Gallier, Siggi macht, einen unbesiegbaren Germanen. Auch der Text wird wesentlich verändert. Das geht natürlich gar nicht. Mon Dieu und Adieu!

Meine Lieblinge waren die Hefte mit Kokomiko. Ich fand diese Reihe mit dem umtriebigen Marsupilami ausgesprochen amüsant. Manchmal habe ich sogar Tränen gelacht!

Scheitern

Kauka versucht sich mehrmals als Filmemacher, jedoch ohne Erfolg. Seine Beteiligung am Koralle Zeitschriftenverlag von Axel Springer ist ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt. Aus gesundheitlichen Gründen verlegt Kauka 1982 seinen Wohnsitz auf die Chinquapin Plantage in Thomasville/Georgia/US. Dort gründet er eine Verwaltungsgesellschaft für seine Comics.
Er versucht sich auch als Schriftsteller.
1980: „Roter Samstag oder der dritte Weltkrieg findet nicht statt“
1988: „Luzifer, Roman einer Seelenwanderung“ … Ich kenne die Werke nicht, aber schon die Titel klingen etwas seltsam.

Die letzten Jahre

Nachdem der Verlag die Erscheinung der Fix und Foxi Hefte 1994 von wöchentlich auf monatlich umgestellt, entzieht ihm Kauka die Rechte und stellt das Comic-Heft ein. Eine Ära geht damit zu Ende.
Dafür tut sich eine andere auf. Fix und Foxi wird zur Zeichentrickserie und läuft im Februar 2000 erstmals im Fernsehen.
Gemeinsam mit seiner vierten Ehefrau Alexandra und der Ravensburger AG entsteht des Fix und Foxi Abenteuerland, als ein Teil des Ravensburger Parks.
Am 13. September verstirbt Rolf Kauka mit 83 Jahren auf seiner Plantage. Er hinterlässt fünf Kinder aus zwei Ehen. Insgesamt war er viermal verheiratet.
Sein Vermögen wurde auf rund 4 Millionen Euro geschätzt.

Ehrungen:

1998: Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Republik Deutschland
2007: PENG!-Preis für das Lebenswerk (Comicfestival München)

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