Übersiedelt …

Vermutlich haben die Leserinnen und Leser meines Blogs bereits erkannt, dass wir ein recht umtriebiges Paar sind. Nun gut- meinerseits könnte es etwas ruhiger ablaufen, aber mein Ehemann, Technikgenie und Kapitän, kann nicht anders. Er hat einen unruhigen Geist. Zwar sieht unser Leben für Außenstehende wahnsinnig aufregend und nach ewigem Urlaub aus, aber die Wenigsten wissen, wie viel Arbeit die diversen „Latifundien“ verursachen. Wenn man reich ist wie ein Scheich und über das nötige Personal verfügt ist das natürlich kein Problem. Wenn dies nicht der Fall ist, sieht das so aus;

Das „Personal“ bin ich. Unisono. Nicht dass mein Göttergatte mir nicht helfen würde. Ab-und-zu ist dies auch der Fall, aber der Großteil bleibt an mir hängen. Und seien wir ehrlich, Männer verlieren relativ schnell das Interesse an Säuberungs- und Erhaltungsarbeiten. Und das bedeutet ständiges Nacharbeiten, denn sooo genau nehmen es die Männer nicht. Vermutlich gibt es Ausnahmen. Gehört habe ich davon. Persönlich kenne ich keinen. Deshalb mache ich es lieber selbst.

Diese Woche sind wir von der Großen am Meer auf die Kleine am See übersiedelt. Der Vorteil; wir sind in 40 Minuten zu Hause und können den Garten versorgen. Der Nachteil. Schlafen auf der Kleinen ist möglich, aber unbequem. Und natürlich verursacht auch ein kleines Schiff Arbeit. Jedes Mal, wenn wir kommen, haben es sich an die 50 Spinnen unter der Scheuerleiste gemütlich gemacht und spinnen fleißig ihre Nester und Netze. Viele Male stoße ich mit dem Kopf an den niedrigen Durchgang zum Vorschiff und ich frage mich, ob ich zu blöd bin oder es am Alter liegt, dass ich es mir nicht merke. Möglicherweise beides. Bin halt die Große mit ihrer Kopffreiheit gewohnt.

Auch auf dem kleinen Schiffchen muss dafür gesorgt werden, dass es dem verwöhnten Manne an nichts fehlt. Essen, Süßigkeiten und Getränke. Natürlich in ähnlicher Auswahl wie zu Hause, um ein Versorgungstrauma zu verhindern. Die Kühlakkus nicht vergessen, denn bei 30 Grad plus verdirbt die Wurst und lauwarme Getränke mag auch ich nicht. Natürlich gibt es auch schöne Momente. Die stillen Abende am Ankerplatz oder das einfache Mahl im kleinen, aber gemütlichen Salon. Am schönsten jedoch- und deshalb tue ich mir das alles an- ist der direkte Sprung vom Schiff in den See und die Ruhe und Abgeschiedenheit, die man sonst kaum noch findet.

Und habe ich es schon erwähnt? Im September will mein unruhiger Geist mit dem Womo über Albanien nach Griechenland reisen. Das allerdings muss ich mir noch gründlich überlegen …

Schönen Sonntag Euch 🌈☀️

5 Comments on “Übersiedelt …

  1. Einerseits beneide ich dich von ganzem Herzen – mein Göttergatte ist absolut unbeweglich! Ich schaffe es schon immer wieder, mit ihm zu verreisen, aber bei mir ist das die ARBEIT. Andererseits glaube ich dir sofort, dass dieses freie „Wanderleben“ auch seinen Preis hat, nämlich auch viel Arbeit … Ich wünsche dir noch herrliche „Wandertage“! LG Hania

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  2. Ich finde es toll, wenn das Reisen und die Umtriebigkeit im Alter erhalten bleiben. Meine Mutter mit knapp 81 ist auch fast nie zu Hause. Von Herzen gönne ich es jedem, dass er das tut, was ihm Freude bereitet. Die dahinterstehende Arbeit kann ja als Vorfreude verbucht werden 😉
    Viele Grüße aus Schliersee

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  3. Mein Techniker ist ebenfalls 80+, aber kann sich von NICHTS trennen. Im Gegenteil … Eine e- Kutsche kommt mir allerdings nicht ins Haus! Ich kann auch ganz schön ungemütlich werden …😅

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  4. Erinnert mich an ein befreundetes Paar, Deutsche, die in Griechenland ihren „Hauptwohnsitz“ haben, was aber nicht viel bedeutet, denn sie sind ständig auf Achse. Da der Mann nun über die 80 ist, haben sie ihr geliebtes WOMO verkauft, was aber im Prinzip nichts geändert hat. Grad sind sie im schönen Dänemark per e-car unterwegs, um Freunde aufzusuchen. In dem Fall sind beide reisesüchtig,technisch begabt und wissen beide zu kochen (Mann) und zu putzen (Frau) .

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